Aktionsgemeinschaft: „Raiffeisen-Hörsäle stören keinen“

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�H-WAHL: PK AKTIONSGEMEINSCHAFT/EIPPER/SCHWENN/WILTSCHE(c) APA/ROBERT JAEGER (ROBERT JAEGER)
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AG-Kandidatin Lisa Schwenn will Gesellschaftspolitik aus der Hochschülerschaft verbannen und die Zugangsbeschränkungen auf Jus ausweiten.

Die Presse: Die Aktionsgemeinschaft möchte verbieten, dass sich die ÖH mit Gesellschaftspolitik beschäftigt. Welche Themen haben in der ÖH nichts verloren?

Lisa Schwenn: Es muss irgendwie die Studenten betreffen. Die Unterstützung eines Cocabauern in Kolumbien – wie das schon in der ÖH-Bundesvertretung diskutiert wurde – fällt nicht darunter. Würde man sich nicht mit solchen Dingen beschäftigen, bliebe mehr Zeit für die Probleme der Studenten.

Wo müsste man ansetzen?

Die Unis müssen ausfinanziert werden – etwa durch Drittmittel. Dabei muss gut verhandelt werden, damit Firmen nicht in Lehre und Forschung eingreifen. Ich glaube aber, dass es grundsätzlich keinen Studierenden stört, wenn er in einen Hörsaal geht, der wie in Linz mit Raiffeisen gebrandet ist. Ich hätte nie gemerkt, dass Raiffeisen jetzt in mein Studium eingreift.

Studiengebühren wären ja auch eine Finanzierungsquelle.

Das wäre nicht der richtige Weg. Studiengebühren führen nicht zu Verbesserungen.

Wie kann es sein, dass die AG bundesweit gegen und an der WU für Studiengebühren ist?

Das liegt daran, dass wir föderal aufgestellt sind. Bundesweit haben wir uns darauf geeinigt, gegen Studiengebühren aufzutreten.

Können Sie die Argumente der AG an der WU nachvollziehen?

Teilweise schon. Aber wenn ich für die Bundesvertretung kandidiere, dann muss ich mich für die Studierenden in ganz Österreich einsetzen. Sie haben sich in einer Umfrage gegen Gebühren ausgesprochen.

Auch bei den Zugangsbeschränkungen scheinen Sie keine klare Linie zu haben.

Langfristig gesehen sollte es keine Beschränkungen geben. Kurzfristig brauchen wir sie schon. Denn an der Uni Wien studiert der Großteil der Studierenden nur eine Hand voll Studienrichtungen.

Welche Fächer brauchten zusätzliche Beschränkungen?

Auf jeden Fall Jus.

Es wurde oft beklagt, dass die AG keine Frau an der Spitze hat. Auch Sie sind nur Nummer zwei.

Natürlich war es Thema, ob ich Spitzenkandidatin werde. Ich wollte aber nicht.

Ist die AG für Sie ÖVP-nahe?

ÖVP-nahe ja, aber wir gehören nicht zur ÖVP. Wir haben nicht nur JVPler in der AG. Es kann jeder mitmachen. Auch ich habe keinen wirklichen Konnex zur ÖVP. (j.n.)

ZUR PERSON

Lisa Schwenn (22) studiert Wirtschaftspädagogik an der JKU Linz und kandidiert auf Platz zwei für die Aktionsgemeinschaft. Spitzenkandidat ist der Deutsche Jens Eipper. [ AG]

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.05.2015)

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