ÖH-Wahl: E-Voting brachte AG die meisten Stimmen

ELEKTRONISCHE STIMMABGABE BEI OEH WAHLEN:
ELEKTRONISCHE STIMMABGABE BEI OEH WAHLEN:(c) APA (Herbert Pfarrhofer)
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Die VP-nahe Studentenfraktion hat beim digitalen Urnengang besonders gut abgeschnitten. Das Chaos hält an - die Studenten können noch nicht überprüfen, ob ihre Stimme gezählt wurde.

Die VP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) ist nicht nur beim klassischen Urnengang Sieger der Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft, auch beim ersten E-Voting kam sie auf Platz eins. So hat die AG etwa an der Uni Graz beim E-Voting 43 Prozent gemacht - in Summe waren es aber nur 23 Prozent. An der Montanuni war der Stimmenanteil online (74 Prozent) ebenfalls deutlich höher als gesamt (57 Prozent). An der Uni Wien wählten online fast doppelt so viele Studenten "schwarz" wie in Summe (51 bzw. 27 Prozent), ebenso an der Uni für Bodenkultur und an der Technischen Uni Graz.

Wahlentscheidend war dies angesichts der geringen Zahl an Internet-Wählern allerdings nicht - nur rund 2200 der knapp 58.000 gültigen Stimmen wurden elektronisch abgegeben.

GRAS-Wähler mieden E-Voting

Die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS), die vor den Wahlen massiv gegen E-Voting aufgetreten waren, haben bei den Internet-Wahlen auch schlecht abgeschnitten. Die Grünen & Alternativen StudentInnen (GRAS) fechten die ÖH-Wahl - wie angekündigt- an. Das "E-Voting-Experiment Hahns" sei auf ganzer Linie gescheitert und hätte die Befürchtungen der GRAS noch übertroffen," sagte Spitzenkandidatin Sigrid Maurer. Auf baldige Neuwahlen wird man aber vergeblich warten: Das Ergebnis wird Monate, wenn nicht Jahre auf sich warten lassen.

Die E-Voting-Gegner Fachschaftslisten (FLÖ) haben elektronisch ebenfalls ein schlechteres Resultat als beim Gesamtergebnis eingefahren. Der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) erreichte online auch durchgehend einen geringeren Stimmanteil als im Gesamtergebnis. Der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS), der eine Aufhebung der Verordnung zum E-Voting durch den Verfassungsgerichtshof (VfGH) beantragt hat, hat online und am Papier ähnlich viele Stimmen erhalten.

Chaos bei der Stimmauszählung

Das durch den erstmaligen Einsatz von E-Voting hervorgerufenen Chaos bei der Stimmauszählung ist übrigens auch eine Woche nach Ende der Wahlen noch nicht ausgestanden. Der E-Voting-Verantwortliche des Wissenschaftsministeriums, Robert Krimmer, sagte, dass nach wie vor nicht alle amtlichen Wahlergebnisse veröffentlicht sind. Dies ist auch der Grund, warum der als zusätzlicher Sicherheitsfaktor angebotene Prüfcode noch nicht abgefragt werden kann. Dieser Code, der nach Abgabe der E-Voting-Stimme am Bildschirm erschienen ist, ermöglicht den Wählern zu kontrollieren, ob ihre per Internet abgegebene Stimme auch tatsächlich gezählt wurde.

(APA/Red.)

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