Bundeskanzler Christian Kern setzt in der ersten Reihe auf politische Quereinsteiger. Nicht aber in den Vorzimmern der Macht. Dort nimmt der Nachwuchs aus dem Verband sozialistischer Studenten Platz. Der VSStÖ bleibt Kaderschmiede.
Etwas abgegriffen und vergilbt ist das Magazincover mit dem Titel „Die neuen Helden“, auf dem ein schwarz-weiß gehaltenes Porträt Christian Kerns zu sehen ist, schon. Er wusste sich offenbar schon in seiner ersten und lange einzigen parteipolitischen Position, nämlich als Funktionär des Verbands sozialistischer StudentInnen (VSStÖ), zu inszenieren.
Heute, 28 Jahre später, ist Christian Kern SPÖ-Chef und Bundeskanzler. Und trifft unkonventionelle Personalentscheidungen. Die Genossen sehen ihm diese nach. Beklatschen sie sogar. Auf der Regierungsbank nehmen für die SPÖ immer mehr Quereinsteiger Platz. Parteipolitische Erfahrung und Gewerkschafts-Vitamin-B sind kein Muss mehr.