Die Vermessung der österreichischen Studentenwelt

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Kommende Woche wählen Österreichs Studierende ihre ÖH-Vertretung. 380.000 Menschen studieren derzeit an heimischen Hochschulen. Mehr Frauen als Männer – und je nach Fach dominiert Stadt oder Land. Ein Überblick.

Der typische Student an einer österreichischen Hochschule ist eigentlich eine Studentin. Sie studiert an einer öffentlichen Universität und ist 26 Jahre alt. Sie steckt ungefähr 30 Stunden pro Woche ins Studium, arbeitet weitere elf und hat 1132 Euro pro Monat zur Verfügung. Um zu wissen, dass das etwas zu simpel ist, dafür muss man nicht die Schlangen bei der Hochschülerschaftswahl gesehen haben, zu der die Studierenden von Dienstag bis Donnerstag aufgerufen sind. 380.000 Studenten gibt es in Österreich insgesamt – an Universitäten und Fachhochschulen, an Privatunis und pädagogischen Hochschulen. Und nicht nur, dass der Durchschnitt ohnehin immer trügt, entsprechen auch längst nicht alle dem klassischen Studentenbild.

„Es gibt die klassische Vorstellung von Studierenden: die, die nach der Matura ein Studium beginnen, im Idealfall Vollzeit studieren und wenig nebenbei arbeiten“, sagt der IHS-Forscher Martin Unger, der alle paar Jahre die große Studierendensozialerhebung durchführt. „Es gibt diese Leute natürlich immer noch. Aber es kommen zunehmend auch andere dazu.“ In den vergangenen Jahren ist der Anteil der internationalen Studenten gestiegen – auch aus Ländern abseits von Deutschland und Italien (Südtirol). Immer mehr Studierende kommen über den zweiten Bildungsweg – Stichwort Berufsreifeprüfung. Ein Viertel der inländischen Anfänger arbeitet zuerst einige Jahre; bei Studienbeginn sind diese im Schnitt schon 28 Jahre alt. „Klassisch sollten sie die Uni da eigentlich schon verlassen haben“, sagt Unger. Und dann ist da natürlich der Frauenanteil, der in den vergangenen Jahrzehnten enorm gestiegen ist. „Vor einer Generation war der typische Student auf jeden Fall männlich.“

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