ELGA: Das gläserne System

ELGA: Das gläserne System
ELGA: Das gläserne System(c) Erwin Wodicka - wodicka@aon.at
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Lebensretter, Informationskrake oder Datenbörse? Die elektronische Gesundheitsakte ist auch Studieninhalt.

Was bringt die Vernetzung? Welche Vor- und Nachteile sind zu erwarten? Auch Studenten der Medizinischen Informatik setzen sich mit ELGA im Detail auseinander. Bereits heute sind andere Informations- und Kommunikationstechnologien im österreichischen Gesundheitswesen weit verbreitet. Allerdings können die einzelnen Systeme, die unter anderem von Spitälern, Laboratorien oder Ärzten verwendet werden und wichtige Daten speichern, nur beschränkt oder gar nicht miteinander kommunizieren. Das verhindert, dass im Behandlungsfall alle notwendigen Informationen – etwa über bereits erfolgte Untersuchungen, medikamentöse Behandlungen oder Krankenhausentlassungsberichte – zur Verfügung stehen.

„Die Studenten schauen sich unter anderem an, wie verschiedene IT-Systeme miteinander kommunizieren können“, so Stefan Sauermann von der FH Technikum Wien. Denn nur, wenn hier optimale Lösungen gefunden werden, kann die Idee, Daten wie Befunde in einem Dokumentenregister abzuspeichern und somit zugänglich zu machen, funktionieren. Neben der technischen und medizinischen Herausforderung steht natürlich auch die gesellschaftliche Wertediskussion im Raum. Kritiker sehen Datenschutzprobleme sowie eine Verletzung von Patientenrechten. Dem wird entgegnet, dass der Kreis der „allgemeinen Zugriffsberechtigten“ eng definiert sei. Dazu gehören etwa Krankenanstalten, Pflegeheime, Ambulatorien und Ärzte. Apotheken können etwa nur Arzneimitteldaten einsehen. Die Zugriffsberechtigten würden zudem bei jeder Abfrage geprüft. Ausgeschlossen sind Arbeitgeber, Behörden und Versicherungen ebenso wie Ärzte, die als Gutachter tätig sind.

Zum Thema ELGA werden auch Seminare angeboten, unter anderem „Kompaktwissen ELGA“ von IIR am 15. und 16. Mai in Wien. Im Herbst veranstaltet Business Circle ein ELGA-Anwenderforum, ebenfalls in Wien.

WEITERE INFORMATIONEN UNTER

www.businesscircle.at

www.iir.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.05.2013)

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