Bauen für die Ewigkeit

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Architektur. Nachhaltig zu planen und zu bauen hat zahlreiche Aspekte – ebenso unterschiedlich sind diverse Zusatzangebote zum Studium. Drei Zugänge zum Thema.

Das Manuelle geht immer mehr verloren – die schnelle Skizze, das Gefühl für Materialität sind nicht mehr selbstverständlich“, ist Carmen Rist-Stadelmann, Koordinatorin der Arts & Crafts Summer School der Universität Liechtenstein in Kooperation mit dem Werkraum Bregenzerwald in Vorarlberg, überzeugt. „In der Region spielt Handwerk persönlich und wirtschaftlich eine große Rolle: Nirgendwo in Europa gibt es eine vergleichbare Dichte an Handwerksbetrieben“, so Rist-Stadelmann. „Dieses Wissen weiterzugeben und nachhaltig nutzbar zu machen ist die Idee, die wir heuer vom 6. bis 18. Juli zum ersten Mal umsetzen wollen.“

Von Hand gemacht

Skizzieren, zeichnen, bildhauern: In der ersten Woche steht das künstlerische Gestalten in Vaduz auf dem Programm. Unterrichtet werden die bis zu 30 Teilnehmer von international tätigen Architekten und Künstlern aus Spanien, Hongkong und Österreich. In der zweiten Woche gehen die Studenten dann bei einem von 14 Handwerksbetrieben im Bregenzerwald in die Lehre – und sollen von und mit den Experten das Verständnis für Materialien und deren Herstellungsverfahren im Maßstab 1:1 erlernen. Als Veranstaltungsort dient das Werkraumhaus in Andelsbuch, ein Gebäude des Schweizer Architekten Peter Zumthor, in dem die Ergebnisse zum Abschluss ausgestellt werden.

Zielgruppe sind Architekten, Designer oder Künstler, die mit Holz, Stein, Stoff und Ähnlichem arbeiten. Bis zum 26. April gibt es den Early-Bird-Preis von 1000 Euro, regulär – bis 24. Mai – Buchende bezahlen 1100 Euro.

Für immer grün

Der dreiwöchige Uni-Lehrgang Green.Building.Solutions. beschäftigt sich vom 25. Juli bis 16. August mit der energetischen Seite der Nachhaltigkeit: den ökologischen, ökonomischen, technischen sowie gesellschaftlichen Aspekten energieeffizienten Planens, Bauens und Wohnens. „Unsere Schwerpunkte sind nachhaltiges Bauen und Stadtplanung, erneuerbare Energien und Passivhaus-Technologien“, so Programmkoordinatorin Barbara Mayr. Neben Vorlesungen und Exkursionen zu Best-Practise-Beispielen in Wien und Umgebung (Lichtlabor in Krems, Seestadt Aspern, Boutiquehotel) gibt es in der dritten Woche eine Projektarbeit zu einem aktuellen Thema, etwa der Renovierung eines Gebäudes auf Passivhaus-Standard inklusive Dachgeschoß-Ausbau und Verwendung ökologischer Materialien. Das mehrfach ausgezeichnete englischsprachige Programm ist für Studierende und Berufstätige aus den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen und ähnlichen Richtungen angelegt, Veranstalter sind Boku, TU, Uni Wien, WU, Donau-Universität Krems und FH Campus Wien sowie IG Passivhaus und Austrian Institute of Technology, organisiert von der OeAD-Wohnraumverwaltungs GmbH.

Die Kosten belaufen sich – samt Unterkunft und diversen Freizeitevents – auf 2490 Euro für Berufstätige, Studenten zahlen 2000 Euro und können sich zudem um ein Stipendium bewerben. Die Anmeldefrist endet Ende April.

Voneinander lernen

Masterstudenten aus den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen, die sich ab September der nachhaltigen Planung und Bewirtschaftung von Gebäuden widmen wollen, können sich bei der Wienerberger Sustainable Building Academy (Wisba) bis zum 14. Juni bewerben: Das internationale englischsprachige Ausbildungsprogramm läuft bis Dezember und soll 24 Studenten – jeweils vier aus sechs Ländern – bei der Weiterentwicklung unterstützen.

Das Programm teilt sich in die Module Startkonferenz, Workshops und Ergebniskonferenz, die Workshops finden in Warschau, Budapest, Brüssel und Pisa statt. Die Studenten werden in Projektteams an unterschiedlichen Aspekten zweier Forschungsschwerpunkte zum Fallbeispiel „Haus 2226“ – einem Low-Tech-Gebäude in Österreich – arbeiten, begleitet von Experten und Mentoren. Veranstalter sind die TU Graz, ETH Zürich, Universität Pisa, TU Warschau, KU Leuven, VU Brüssel, Universität Budapest für Technik und Wirtschaft sowie die WU Wien.

INFORMATION

•Arts & Crafts Summer School, 6.–18. Juli, Universität Liechtenstein und Werkraum Bregenzerwald: www.uni.li, www.werkraum.at

•Universitätslehrgang Green.Building. Solutions., 25. Juli–16. August, www.summer-university.com

•Wienerberger Sustainable Building

Academy (Wisba), September bis Dezember (Bewerbung bis 14. Juni), www.wisba.wienerberger.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.04.2015)

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