Studie: Arabische Bildungsmisere ist Bedrohung für Europa

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Wenn Perspektiven für junge Menschen in Nordafrika und Nahost fehlen, sei mit einem Anstieg der Flüchtlingszahlen und einer Verlagerung der Konflikte zu rechnen.

Die Bildungsmisere der arabischen Welt stellt laut einer aktuellen Studie nicht nur für die wenigen stabilen Staaten der Region eine Bedrohung dar, sondern auch für Europa.

Die Autoren der am Dienstag veröffentlichten Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung haben unabhängig von den derzeitigen Krisen und Kriegen drei Risikofaktoren identifiziert: Lehrinhalte, die nicht auf den Beruf vorbereiten, schlechte Rahmenbedingungen für die Gründung mittelständischer Unternehmen und die niedrige Erwerbsquote der Frauen.

Fehlende Lebensperspektiven führen zur Flucht

Sie stellen fest, Lebensperspektiven für die jungen Menschen in Nordafrika und Nahost seien notwendig, "um die Anfälligkeit für unvorhersehbare Konflikte zu minimieren". Sollte dies nicht gelingen, sei mit einer weiteren Destabilisierung der Region, einem Anstieg der Flüchtlingszahlen und einer "Verlagerung dortiger Konflikte nach Europa" zu rechnen.

Denn die Bevölkerung im Erwerbsalter wächst seit vielen Jahren schneller als die Zahl der Arbeitsplätze. Die formalen Bildungswerte seien zwar zuletzt gestiegen, hält die Studie fest. Die "Bildungsqualität" entspreche aber nur selten den Anforderungen des 21. Jahrhunderts. Naturwissenschaften, Technik und Fremdsprachen spielten meist eine untergeordnete Rolle. Daher fehlten vielerorts Fachkräfte.

(APA/dpa)

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