E-Learning: Wordle-Wolken und Prezi-Präsentationen

(c) Clemens Fabry
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YouTube, Twitter und Facebook sind in aller Munde – auch was den Wissenstransfer angeht. Doch darüber hinaus gibt es noch Dutzende anderer Werkzeuge, die einen (Lern-)Versuch wert sind. Eine kleine Auswahl.

Präsentieren mit Prezi, Gedanken sortieren mit Evernote, einen Podcast aufnehmen mit Audacity, Wortwolken bilden mit Wordle, Poster entwerfen mit Glogster und Geschichten visualisieren mit Storybird – das Web 2.0 bietet gerade im Bereich Aus- und Weiterbildung eine Menge Werkzeuge. Orientierung bieten die „Top 100 Tools for Learning“ vom Centre for Learning und Performance Technologies C4LPT.

Kollaboratives Arbeiten


Prezi (http://prezi.com) etwa liegt dort auf Rang sechs. Mit dem plattformunabhängigen Präsentationswerkzeug lässt sich im Gegensatz zu Powerpoint und OpenOffice Impress interaktiv agieren sowie hinein- und herauszoomen. „Mit Prezi kann man den Zusammenhang von verschiedenen Inhalten gut darstellen. Eine Tücke ist allerdings, dass das Zurückspringen leicht hektisch werden kann“, erklärt Ortrun Gröblinger, Leiterin der Abteilung Neue Medien und Lerntechnologien an der Universität Innsbruck.
Doch das Werkzeug erschließt sich nicht von selbst: „Ohne Einführung kommt man anfangs kaum damit zurecht. Hat man allerdings die Liebe dafür entdeckt, ist es sehr vielfältig“, meint Michael Kopp, Geschäftsführer der Akademie für Neue Medien und Wissenstransfer der Uni Graz: „Prezi eignet sich sehr gut für kollaboratives Arbeiten. Das zeichnet schließlich qualitative Web-2.0-Tools aus.“


Auf Platz neun rangiert aktuell (Edu) Glogster, (www.glogster.com) ein soziales Netzwerk, das die Erstellung von kostenlosen interaktiven Postern, sogenannten „Glogs“ erlaubt. Neben Bildern und Text können dort  multimediale Inhalte wie Videos, Audiodateien oder Animationen eingefügt werden. „Dieses Werkzeug hat kaum Barrieren beim Einstieg. Verbindungen zwischen Inhalten lassen sich gut präsentieren“, erläutert Kopp.
Der für diese Art des Lernens so typische kollaborative Charakter  kommt zum Tragen: „So können Seminarteilnehmer gemeinsam interaktive Onlineposter erstellen – mit Ergebnisse von Recherchen oder Fotos und Erinnerungen zum Seminarabschluss“, sagt Sandra Schön, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Salzburg Research Forschungsgesellschaft.

Digitalisierte Notizen


Für das persönliche Wissensmanagement geeignet hält sie die aktuelle Nummer 25, und zwar Evernote (www.evernote.com). Das virtuelle Notizbuch nimmt Informationen, Bilder und Grafiken schnell auf; auch das Suchen und Wiederfinden scheint ganz komfortabel zu funktionieren. Es eignet sich vor allem für Menschen, die häufig zwischen ihren mobilen Geräten und dem Rechner wechseln.
Trotzdem hält Schön dieses Tool für die Aus- und Weiterbildung nur beschränkt geeignet: „Hier sind Werkzeuge wichtiger, mit denen man sich unkompliziert austauschen kann – gut geeignet sind beispielsweise Etherpad, Google-Doc- oder Wiki-Systeme.“ Die derzeitige Nummer 30 ist Audacity (http://audacity.sourceforge.net) eine Open-Source-Software zum Aufnehmen und Bearbeiten von Tönen. „Es ist prädestiniert für Einsteiger, die zum ersten Mal etwas mit Ton machen wollen und sich an Video noch nicht herantrauen“, meint Gröblinger.
Beim Wissenstransfer sind Podcasts – also abonnierbare Mediendateien – ein großes Thema. Lehrende setzen sie gern dann ein, wenn sie ihren Studierenden neben dem Bücherstudium Inhalte zum Anhören mitgeben wollen.
„Auch im Bereich Sprachen, wenn man sich selbst testen möchte, ist das Tool gut einzusetzen“, findet Kopp. An Audacity schätzt er, dass das Werkzeug viele unterschiedliche Formate akzeptiert und dadurch kompatibel im Umgang mit anderen Programmen ist.

Assoziieren und visualisieren


Sechs Plätze hinter dem Audio-Tool befindet sich Wordle (www.wordle.net). In Anlehnung an die aus Blogs bekannten Wortwolken kann es eine eigenständig erstellte Sammlung von Worten grafisch ansprechend aufbereiten und übersichtlich darstellen. „Wordle macht Assoziationsketten zu Bildern und führt gut in Themen ein“, lobt Gröblinger.


Weit abgeschlagen liegt Storybird (http://storybird.com) auf Platz 65. Dieses Ranking hat wohl damit zu tun, dass jenes Werkzeug nur für eine beschränkte Zielgruppe von Interesse ist. Wer einen literarischen oder sprachlichen Anspruch hat und gemeinsam mit anderen Geschichten schreiben und sie auch visualisieren möchte, wird sich damit jedenfalls gut aufgehoben fühlen.

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