Argentinien steht unter Wasser

Dauerüberschwemmte Äcker bei Pergamino nahe Buenos Aires. In Nordargentinien ist es noch schlimmer. Dort sind riesige Seen auf Sojafeldern entstanden.
Dauerüberschwemmte Äcker bei Pergamino nahe Buenos Aires. In Nordargentinien ist es noch schlimmer. Dort sind riesige Seen auf Sojafeldern entstanden.(c) REUTERS (Marcos Brindicci)
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Weite Teile des südamerikanischen Landes leiden unter Überschwemmungen. Ein Hauptgrund sind die negativen Folgen des Sojaanbaus. Doch das will niemand wahrhaben.

Die Verkehrsschilder sind gerade noch zu lesen. 60 steht dort, schwarz auf weiß mit rotem Rand. Doch nun verkehrt kein Fahrzeug mehr, dessen Geschwindigkeit zu begrenzen wäre. Die Straße ist ebenso verschwunden wie der Deich, auf dem sie angelegt wurde. Argentiniens Ruta Nacional 7, die von Buenos Aires bis zum Andenübergang nach Chile führt, ist ab Kilometer 384 unpassierbar, überflutet, versunken in einem Meer aus Regenwasser. Das ist kein neues Beispiel für die Konsequenzen des Klimawandels, zumindest nicht allein das. Es ist auch nicht allein die Folge von Korruption. Den Hauptgrund für die Überschwemmungen kennen Bauern ebenso gut wie Politiker. Aber niemand will ihn wahrhaben.

Coronel Villegas, im Mai: Tiefblau ist der Himmel, der sich in den Fluten spiegelt, die etwa die Hälfte der 726.000 Hektar des Gemeindegebietes bedecken. 3000 Menschen haben sich versammelt zum Protest an der Kreuzung der Nationalstraßen 33 und 188. Auf Transparenten steht: „Holt das Wasser hier raus!“ Ein verständliches Verlangen nach 16 Monaten Land unter und zwei verlorenen Ernten. Das Wasser bedeckt Felder und Weiden. Es flutet Straßen und Wege, überschwemmt Investitionen und Lebensentwürfe.

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