„Egal, ob der Papst schwul ist“

„Ratzinger inszenierte ein Schwulentheater im Vatikan.“: Krzysztof Charamsa verließ den innersten Zirkel der katholischen Kirche.
„Ratzinger inszenierte ein Schwulentheater im Vatikan.“: Krzysztof Charamsa verließ den innersten Zirkel der katholischen Kirche.(c) imago/Future Image (gbrci)
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2015 outet er sich als homosexuell. Davor war der polnische Priester Krzysztof Charamsa Teil der innersten Zirkel im Vatikan. Nun rechnet er mit dem homophoben Klerus ab.

In Ihrem Buch (siehe Steckbrief) schreiben Sie, Sie hätten sich schon in Ihrer Jugend „zu anderen Knaben“ hingezogen gefühlt. Sie beschreiben sich als sensibel und introvertiert. Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrer Sensibilität und Ihrer Sexualität?

Krzysztof Charamsa: Ich wusste früh, dass ich schwul bin, aber ich habe es negiert. Du fühlst etwas, kannst es aber nicht akzeptieren. Mit meinem Coming-out habe ich entdeckt, dass Homosexualität nicht rein sexuelle Dimension im Sinne dessen, was im Schlafzimmer passiert, ist. Nein, das ist im Kopf, es ist Teil meiner Persönlichkeit. In unseren katholischen Doktrinen haben wir die Sexualität auf das Schlafzimmer reduziert, wir haben diese negative Vision von Sex als Sünde. Aber Sexualität ist fundamental für meine Beziehungen mit anderen Menschen. Ich muss meine Persönlichkeit akzeptieren können. Egal ob homo-, hetero- oder bisexuell, unsere menschliche Sensibilität ergibt sich aus unserer sexuellen Erfahrung.

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