Die neue Lernquadrat-Umfrage oder: Wenn Diabetiker über ihren Lieblingsburger abstimmen

Schüler finden laut einer aktuellen Studie des Nachhilfeinstituts Lernquadrat also Englisch und Mathe einigermaßen wichtig. Vielleicht noch Deutsch. Auf den Rest könnten sie aber verzichten. Und?

Für manche mag es ein wenig überraschend kommen, dass die 500 befragten Sekundargebildeten nicht gesagt haben, dass die Schule generell für den Hugo ist – was man heutzutage ja durchaus erwarten hätte können. Doch wem dieser Überraschungseffekt nicht genug ist, der könnte sich nun fragen, ob man aus dieser und ähnlichen Studien etwas ableiten kann, was für unser Schulwesen von Nutzen sein könnte.

Meiner Meinung nach nicht. Zum einen weil Schüler eben vielleicht nicht ganz so akkurat einschätzen können, was sie später einmal können sollten und was nicht (und Hand auf Herz: Wer von uns Erwachsenen kann das schon?) und zum anderen weil eine Umfrage über den Sinn von Unterrichtsfächern unter Nachhilfeschülern wohl ähnlich attraktiv ist, wie eine von McDonald’s durchgeführte Befragung unter jugendlichen Diabetikern, welchen Burger sie bevorzugen würden.

Was bleibt

Bei aller Skepsis gegenüber der Lernquadrat-Umfrage, was bei mir übrig bleibt ist die Freude darüber, dass wir in der Schule nicht nur Dinge unterrichten, die man auch unbedingt braucht. Denn: Wer „braucht“ schon Literatur? Oder Musik? Oder Bewegung und Sport, Religion und Geschichte? Geschweige denn Zeichnen oder Werkerziehung. Obwohl: Die Makrameeblumenampel für meine Mutter war am Muttertag anno 1990 schon der echte Burner.

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