Wenn Liberale fallen und hoffen

Die FDP sorgte bisher immer wieder dafür, dass der Wirtschaftsliberalismus in der wichtigsten Volkswirtschaft Europas und der wirtschaftlichen Schutzmacht Österreichs nicht zu kurz kam.

Es waren hübsche Bilder zum Thema Schadenfreude. Da wurde bei den deutschen Grünen am Sonntagabend in Berlin laut gejubelt und geklatscht, als der Rauswurf der FDP bekannt gegeben wurde. Wenig später kehrte dann Stille ein, die eigenen Ergebnisse in der Hochrechnung wurden verlautbart. Ganz ähnlich war die Reaktion der Linken. Irgendwie teilten dieses Gefühl offenbar alle an diesem Wahlabend. Selbst Angela Merkel ersparte sich jedwede Krokodilsträne ob des Abschieds des bisher stets verlässlichen Juniorpartners.

Der Rauswurf der Liberalen ist aber kein gutes Zeichen für Deutschland. In ihrem sehr erfolgreichen Bestreben, die erste Volkspartei zu bleiben, muss Angela Merkel Positionen in und leicht links der Mitte besetzen. Die FDP sorgte dagegen bisher immer wieder dafür, dass der Wirtschaftsliberalismus in der wichtigsten Volkswirtschaft Europas und der wirtschaftlichen Schutzmacht Österreichs nicht zu kurz kam. Davon wird nun seltener die Rede sein. Und das ist sehr schade.

Am kommenden Sonntag könnte es zu der absurden Situation kommen, dass in Österreich ein oder zwei mehr oder wenig liberal-populistische Parteien ins Parlament kommen könnten. Die eine Gruppierung ist authentisch, jung und leider nicht sehr bekannt, die andere leicht absurd, alt und leider sehr bekannt. Dass aus heutiger Sicht der Einzug des BZÖ fast wahrscheinlicher ist als der der Neos, sagt viel über Österreich. Der Herbst 2013 ist bisher nicht gut für den Liberalismus in Mitteleuropa.

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