„Game of Thrones“ endet nach Staffel acht. Gut so.

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Jetzt ist es also offiziell: „Game of Thrones“ wird insgesamt auf acht Staffeln kommen. Darüber müssen Fans nicht traurig sein.

Die Pläne für die finalen Staffeln „Game of Thrones“ nehmen Formen an: Die Fantasyserie wird insgesamt auf acht Staffeln kommen. Das verriet der neue HBO-Programmverantwortliche Casey Bloys bei einer Pressetour in Los Angeles dem US-Branchenblatt „Entertainment Weekly“ zufolge. Spekuliert wurde darüber schon länger. Bloys ist aber der erste aus dem Produktionssender HBO, der diese Pläne bestätigt – und sie damit quasi offiziell macht.

Das entspreche den Wünschen von den Serienautoren David Benioff and D. B. Weiss, so der Programmverantwortliche. „Sie (Benioff und Weiss, Anm.) haben einen sehr genauen Plan, wie viele Staffeln sie noch machen wollen“, sagte er. „Wenn ich sie dazu bringen könnte, mehr zu produzieren, würde ich zehn weitere Staffeln bestellen. Aber wir halten uns an das, was sie tun wollen, um das beste aus der Serie zu machen.“

Sechs Folgen für Staffel acht

Staffel acht soll auf lediglich sechs (dafür hoffentlich längere) Folgen kommen – das sei jedenfalls der momentane Stand der Pläne, so Bloys. Der könne sich noch ändern. Ein Spin-Off hält der HBO- Programmverantwortliche für möglich: Er sei offen für die Idee, Benioff und Weiss ebenso, aber die beiden hätten den Kopf wohl derzeit bei der Produktion der siebten Staffel, so Bloys.

Auch zur Ausstrahlung der siebten Staffel, die sieben Folgen umfassen wird, gibt es Neuigkeiten: HBO peilt Bloys zufolge den Sommer 2017 an. Der Sendestart wurde ja nach hinten verlegt, weil auch die Dreharbeiten später stattfinden, um den in der Serie heraufgezogenen Winter besser einzufangen.

Bezüglich der Emmy-Nominierungen im kommenden Jahr ist das eine schlechte Nachricht – denn „Game of Thrones“, heuer mit 23 Nominierungen in der Favoritenrolle, kann wegen des späten Ausstrahlungstermins nicht nominiert werden. Sie kann erst im Jahr darauf berücksichtigt werden.

Insgesamt ist es aber eine gute Nachricht, dass „Game of Thrones“ nach Staffel acht endet (obwohl es natürlich traurig ist). Zu oft habe ich Serien erlebt, die ihre „natürliche Lebensdauer“ überschritten haben. Künstlich in die Länge gezogen, gehen den Serien irgendwann die Ideen (und Stars) aus und sie kreisen nur mehr um sich selbst. Von „Akte X“ über „Two and a Half Men“, „How I Met Your Mother“ bis „Desperate Housewives“ und „Grey's Anatomy“ (hat in den USA immer noch gute Einschaltquoten, ist inzwischen aber bloß noch eine Seifenoper): es lassen sich viele Beispiele für Serien finden, die viel zu lange liefen. Das Tragische daran: Sie fingen eigentlich gut an, wurden aber irgendwann so schwach, dass ihre Einstellung regelrecht erlösend für den Zuseher war.

Wie bei „Breaking Bad“

Das wird bei „Game of Thrones“ nicht der Fall sein. Benioff und Weiss wussten von Anfang an, auf welches Ende die Geschichte zusteuert. Ähnlich durchgeplant war auch „Breaking Bad“, auch hier kannte Vince Gilligan das (ungefähre) Ende für Walter White von Beginn an.

Ich fand auch, dass man der sechsten „Game of Thrones“-Staffel anmerkte, dass sie schon langsam auf ein Grande Finale zusteuert. Einige Handlungsstränge wurde gestrafft oder abgekürzt (Dorne) und gerade in der letzten Folge „The Wins of Winter“ wurde auch zeitlich einiges komprimiert, um die Spannung zu erhöhen.

Das absehbare Ende passt jedenfalls zu „Game of Thrones“, denn eine der Stärken der Serie ist die „Endlichkeit“: Figuren sterben, und die meisten von ihnen bleiben tot. Es geht eben nicht immer weiter, die Figuren befreien sich nicht aus jeder noch so brenzligen Situation. Selbst wenn man als Zuseher denkt, „das kann nicht sein – das darf nicht sein“, passiert es doch. Etwa der Mord an Shireen. Die Handlung hat Konsequenzen, oft ungeahnten Ausmaßes. Dadurch ist „Game of Thrones“ in gewisser Weise lebensnahe. Vielleicht erklärt das auch ein wenig den Hype um die Serie und die emotionale Verbundenheit mit den Figuren.

Eine Gefahr, die „Game of Thrones“ nun läuft, ist, in die finale Staffel zu viel hineinstopfen zu wollen. Man wird Abstriche machen müssen – oder einen sehr guten ausgeklügelten Plan für das Ende haben, der auch aufgeht. Dass Benioff und Weiss dazu fähig sind, haben sie mit „The Winds of Winter“ bewiesen.

Ein würdiges Ende

Die Serie insgesamt wird ein ein bombastisches Ende bekommen, da gehe ich jede Wette ein. Auf das „Wie“ bin ich gespannt. Denn „Game of Thrones“ kann sich nicht in alle Ewigkeit hin selbst übertreffen (auch das ein Argument für das Aus nach Staffel acht). Allein die Schlachtszene aus der „Battle of Bastards“ zu überbieten, ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit.

Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass „Game of Thrones“ auf sieben Staffeln kommt (vielleicht mit einem Teil eins und einem Teil zwei wie bei „Mad Men“), nicht auf acht. Weil es besser klingt. Und eine meiner absoluten Lieblingsserien, „Buffy the Vampire Slayer“ ebenfalls sieben Staffel umfasst. Aber wer weiß, vielleicht wissen Benioff und Weiss schon, dass auch George R.R. Martins Buchreihe auf acht Bände kommen wird ...

UPDATE (2.8): Ein Sprecher von HBO hat die Aussage gegenüber Buzzfeed relativiert. Demnach habe Bloys lediglich gemeint, es werde definitiv acht Staffeln geben, nicht, dass danach Schluss sei. Aus oben genannten Gründen wäre es mir jedenfalls lieber, die Serie hört mit Staffel acht und mit einen "Big Bang" auf, als sie geht weiter und wird immer lahmer. HBO könnte sich jedenfalls mal klar deklarieren, das wäre eine Erleichterung für die Fans.

>> Bericht in "Entertainment Weekly"

>> Bericht in "Buzzfeed"

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