Die Neos und die FDP

Eine auf Einseitigkeit beruhende Beziehung hat eine erstaunliche Wendung genommen.

Jetzt mache ich das auch schon ein paar Jahre: Parteien beobachten. Insbesondere liberale Parteien. Und eines war all die Jahre über gleich, vom Heide-Schmidt-LIF über das Alexander-Zach-LIF bis zum Angelika-Mlinar-LIF und den dann später hinzugekommenen JuLis. Alle pilgerten sie zur FDP, um sich von dort Ideen, Geld, Anregungen, Kampagnenmaterial und vieles mehr zu holen wie etwa auch die Parteifarbe. Nirgendwo war der politische Minderwertigkeitskomplex und die einseitige Bewunderung so groß wie in dieser deutsch-österreichischen Beziehung.

Und jetzt? Sind die deutschen Liberalen nicht mehr im Parlament. Die österreichischen aber schon.

Und dem Vernehmen nach - hörte man zumindest auf der Neos-Wahlparty - haben in den vergangenen Tagen schon diverse FDP-Kollegen in Wien dezent angeklopft. Wien scheint also nicht nur für deutsche Studenten eine attraktive Stadt zu sein.

Abseits dieser Arbeitsplatz-Thematik wollen sich deutsche Liberale nun - allen Ernstes - die österreichische Neos-Erfolgsgeschichte genauer ansehen, in der Hoffnung, darin ein Modell zur Nachahmung für ein Wiedererstarken der FDP zu finden.

Verkehrte liberale Welt.

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