Mutbürger vormals Stammtisch

Das nächste Treffen findet am 13. Februar um 17 Uhr im Burg Kino in Wien statt. Seit dem letzten am 16. Jänner sind einige Vernetzungsmöglichkeiten hinzu gekommen. Das ursprüngliche Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe rückt in greifbare Nähe.

Das Spannende an den Mutbürgern ist: Man weiß nie, was einen erwartet. Einmal ist es eine Fülle von Einzelinteressen, die sich nicht bündeln lassen, was verständlicherweise zu einiger Frustration führt. Der Hinweis, dass sich Einzelinteressenten eben selbst Verbündete aus dem Kreis der Mutbürger suchen müssen, kommt selten gut an.

Das andere Mal aber ist es die Erfahrung, dass sich zivilgesellschaftlich doch viel mehr tut als an die Öffentlichkeit und somit an das Ohr der Politiker dringt. Überraschend war in den letzten Tagen daher die Erkenntnis, dass ausgerechnet in den beiden Bundesländern mit ausgeprägter Einschüchterungskultur der Druck zunimmt. In Kärnten hat Franz Wurzer (www.diemutbuerger.at) viel erreicht und in Klagenfurt zu einem eigentlich "unmöglichen" Termin, den 22. Dezember, bei großer Kälte 700 Menschen zum Mutbürger-Marsch auf die Straße gebracht.

In Niederösterreich hat vergangenen Montag Herr Ing. Manfred Schärfinger (www.mutbuerger-innen.at) eine Mutbürger-Versammlung gestartet. Die Überraschung des Abends: Offensichtlich ist die Mehrheit der Interessierten in ihren Heimatgemeinden mit Bürgerlisten vertreten, die mitunter großen Erfolg erzielt haben. Wie in Niederösterreich zu erfahren ist, soll der Druck von oben auf potentielle Bürgerlisten-Kandidaten erheblich und flächendeckend sein. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen hat sich in Niederösterreich ein Bürgerlisten-Leben entwickelt, von dem die Medien - in Niederösterreich schon gar nicht - kaum Kenntnis nehmen. Diese Bürgervertreter in den Gemeindestuben brauchen vor allem eines: Experten, die sie in den politischen Mechanismen beraten und mehr aktive Mitarbeiter. Ein weites Feld also für Mutbürger jeder Art. So kann sich Druck von unten aufbauen. Gerade in diesen beiden Bundesländern trifft der Begriff Mutbürger im wahrsten Sinn des Wortes zu. Und das ist gut so.

Beim Wiener Treffen am 16.Jänner mussten die Aktionspläne der drei Gruppen - Einsparung, Bildung, Verwaltungsreform - vertagt werden. Es wird sie hoffentlich im Februar geben.

Bis dahin wird man auch sehen wie die neuen Kontakt- und Vernetzungsmöglichkeiten, die dank der Hilfe eines der Mutbürger-Interessierten und des Herrn Schärfinger entstanden sind, angenommen werden. Facebook: Mutbürger Austria; email: mutbuerger.austria@gmx.at (Ich stehe zur Verfügung) und www.mutbuerger-innen.at

Generell aber gilt die Aufforderung des ehemaligen RH-Chefs Franz Fiedler beim Treffen im September: "Nicht locker lassen." Einfach dran bleiben, auf welcher Ebene immer, in welcher Gruppe immer man sich eben wiederfindet und bereit ist, aktiv zu werden. Der Begriff von den "Mühen der Ebenen" ist hier eine schlichte Untertreibung.

Und noch ein Buchtipp: Michael Weiß, "Die direkte Demokratie - Wie wir uns in die Politik einmischen können", Holzhausen.

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