Schlank werden mit Cha-Cha-Cha und Co

tanzen als medizin. Tango, Walzer, Foxtrott und andere Rhythmen bringen neuen Schwung in die Beziehung, bekämpfen überflüssige Kilos, heben die Stimmung und halten Gehirn und Gelenke fit.

T
anzen ist die senkrechte Aus drucksform horizontaler Be gehrlichkeiten, legalisiert durch Musik." Das sagte George Bernard Shaw über den Tanz. Der erlebt nun durch die Dancing Stars ein rhythmisches Revival. Und das ist gut so, denn: Tanz ist ein bisschen so etwas wie ein "Allrounder" auf dem breiten Parkett gesundheitlicher Auswirkungen.

"Musik und Rhythmus stecken an, heben die Stimmung, innere Spannungen werden gelockert", schreiben die Tanzstars Andy & Kelly Kainz in dem neuen Buch "Komm, tanz mit". Seitenweise ist da über die gesunden Seiten von taktvoller Bewegung zu lesen. Ob's nun die von Sitzorgien geplagte Wirbelsäule und Körperhaltung ist, die profitieren, ob's die Atmung ist, die durch Walzer und Co tiefer und gleichmäßiger wird oder das Herz-Kreislauf-System.

O-Text zum Herzen: "Vier bis fünf Minuten durchgehende Bewegung pro Tanz - da besteht kein Zweifel: Auch Ausdauer und Schnelligkeit werden beim Tanzen trainiert. Der Sauerstoffanteil im Blut steigt. Untersuchungen zufolge sinkt bei Ausübung dieser Sportart das Risiko hinsichtlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen".

Aber auch unliebsamen Speckröllchen rücken Cha-Cha-Cha und Quick-Step zu Leibe. "Dancing Star 2005" Marika Lichter (mit Partner Andy Kainz) hat übrigens in den Monaten, in denen sie für die Show trainiert hat, zehn Kilogramm abgenommen. Für sie war, schreibt sie im Vorwort des Buches, die dreimonatige Arbeit für die Fernseh-Show "die schönste Zeit meines Lebens". Tanzen verbessert erwiesenermaßen die Befindlichkeit und beflügelt auch die Sinne.

Beflügeln könnte es aber auch etwas "eingerostete" Partnerschaften. "Beim gemeinsamen Einstudieren von Schritten kann wichtige Beziehungsarbeit geleistet werden", betont der Berliner Paartherapeut Johannes Feuerbach, der seit fast 20 Jahren Tanz-Workshops zur Beziehungs-Auffrischung anbietet. "Vor allem dann, wenn die Kinder aus dem Haus sind, können ältere Paare durchs Tanzen wieder neu zusammenfinden", weiß Feuerbach aus Erfahrung.

Aber auch junge Paare könnten sich neuen Schwung für die Liebe ertanzen - etwa bei dem neuen Seminar "Die Paarbeziehung beim Salsa-Tanzen neu erleben". An zwei Seminartagen im Juni, versprechen die Veranstalter, wird unter sanfter Anleitung von zwei Trainern der verständnisvolle Umgang miteinander gestärkt. Während der Salsa-Übungen sollen Beziehungsfallen aufgezeigt und typische Verhaltensmuster deutlich werden.

Deutliche Vorteile bieten Dreiviertel-Takt und Wiegeschritt auch den Gelenken: Beim Tanzen werden Stoffe produziert, die die Gelenke geschmeidig erhalten. Und weil zudem auch Muskeln und Knochen durch Walzer und Foxtrott gefestigt werden, stellt der Tanz auch eine gute Prophylaxe gegen Osteoporose dar, betonen die Buchautoren.

Ein Loblied wird auch im On line-Magazin "Ärztliche Praxis" gesungen: "Beim Tanzen werden Ausdauer, Koordination, Konzentration, Balance und - unbewusst - auch beide Gehirnhälften trainiert".

Und da es ja gerade beim männlichen Geschlecht immer wieder mit der Koordination hapert, raten Kainz und andere Tanztrainer vor allem Männer, tanzen zu lernen. "Gute Tänzer wirken immer sehr attraktiv auf ihre weiblichen Partner", lockt Andy Kainz.

Verlockend für all jene, die ihre Denkerzellen auf Vordermann bringen wollen, ist die Erkenntnis, dass das Lernen von Schrittkombinationen und Figurenfolgen im rhythmischen Zusammenhang das Gedächtnis besonders intensiv schult. Tanzen ist also auch effektives Gehirn-Jogging, die Merkfähigkeit wird gefördert. Mehr noch: Mehrere Studien kamen zu dem Schluss: Tanzen beugt Alzheimer und anderen Demenz-Erkrankungen vor.

"Sie werden sehen, Tanzen kann eine wahre Verjüngungskur darstellen", heißt es in dem Buch, das auch Tanzschulen und -lokale aufblättert. Und wer sich für das gesunde Vergnügen am Parkett noch ein wenig mehr Appetit holen will: Die nächste Dancing-Star-Staffel beginnt schon diese Woche, die Buchautoren sind wieder mit dabei, Andy Kainz mit Gerda Rogers. "Sie bewegt sich sehr gut und ist außerordentlich fit, oft bin ich nach einem Training müder als sie", verrät er im Gespräch mit der "Presse".

"Komm, tanz mit", 120 Seiten, zahlreiche Farbbilder, Verlag 55 Plus, 14,90 €.

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