Vorerst keine Verschränkungen zwischen CA Immo und Immofinanz

Die CA Immo verfehlte das 15-Prozent-Ziel bei Immofinanz. Diese wiederum blies überraschend das Gegenoffert zum Erwerb von 29 Prozent an der CA Immo ab.

Aus der Beteiligungsschlacht zwischen der CA Immobilien AG und der Immofinanz AG ist die Luft heraußen. Aus den wechselseitig geplanten Anteilserwerben größeren Ausmaßes, von der Gegenseite als feindlich empfunden, wird vorerst nichts. Die CA Immo erreichte statt 15 nur sechs Prozent an der Immofinanz, und diese wiederum zog überraschend ihr Angebot auf den Erwerb von 29 Prozent an der CA Immo zurück.

Der CA Immo und ihrem 26-Prozent-Kernaktionär O1 Group des russischen Immo-Tycoons Boris Mints seien bei ihrem Angebot nur 1,57 Prozent Immofinanz-Aktien angedient worden, sodass CA Immo und O1 nach dem Settlement lediglich über 6,08 Prozent der Anteile am Immofinanz-Grundkapital und den Stimmrechten verfügten, teilte die CA Immo Freitagfrüh mit. Das öffentliche Angebot sei daher auch nicht mehr von einer kartellrechtlichen Freistellung abhängig.

Immofinanz zieht Angebot zurück


CA Immo und O1 wollten für 420 Mio. Euro 13,5 Prozent des Immofinanz-Grundkapitals (bzw. 15 Prozent nach Abzug der Immofinanz-eigenen Aktien) kaufen. Als Reaktion auf das CA-Immo-Offert hatte die Immofinanz vor Wochen ein Gegenangebot lanciert, das auf den Erwerb von 29 Prozent der CA Immo abzielte. Dafür war man bereit, rund 531 Mio. Euro locker zu machen. Donnerstagabend zog die Immofinanz dieses Angebot aber überraschend zurück - mit der Begründung, dass soweit absehbar auf der ordentlichen Hauptversammlung der CA Immo übernächste Woche eine Satzungsänderung beschlossen werde, wonach bei der CA Immo für die Abberufung von Aufsichtsratsmitgliedern künftig statt einer einfachen Mehrheit 75 Prozent der Stimmen nötig wären. 

Zudem wollte die Immofinanz - um das Offert für die CA Immo unerschwinglich zu machen - die Kontrollschwelle, ab der allen Aktionären ein Angebot gelegt werden muss, von 30 auf 15 Prozent senken. Dies will man sich am heutigen Freitag bei einem Sonder-Aktionärstreffen absegnen lassen, obwohl es aktuell als Abwehrmaßnahme gar nicht mehr nötig ist.

Bei den letzten Immofinanz-Hauptversammlungen lag die Präsenz im Schnitt etwas über 26 Prozent - ein Investor mit 15 Prozent oder mehr kommt so in der HV ziemlich sicher auf eine relative Mehrheit und kann damit das Unternehmen kontrollieren. Daher rief man diesmal die Aktionäre auch über Zeitungsinserate zur Teilnahme an der HV und zur Nutzung der Stimmrechte auf. Die im Übernahmegesetz fixierte Schwelle von 30 Prozent der Stimmrechte scheint der Immofinanz jedenfalls zu hoch. Eine Herabsetzung diene dem Schutz der Aktionäre durch die Sicherstellung einer Kontrollprämie.

(APA)

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