Wien lässt Bauträger "soziale Infrastruktur" bezahlen

Private müssen u.a. Schulausbau, Lärmschutz und bessere Anbindung finanzieren.

Wien will Bauträger in Zukunft für die „soziale Infrastruktur“ zahlen lassen. Die Logik dahinter: Da die Umwidmung in Bauland für den privaten Eigentümer bzw. Verwerter einen massiven Wertgewinn der Liegenschaft bedeutet, soll dieser im Gegenzug auch etwas für die Stadt und damit für die Allgemeinheit tun. Für zwei Wohntürme – die „Danube Flats“ an der Reichsbrücke und das Projekt „Triiiple“ am Gelände des ehemaligen Zollamts – sind derlei „städtebauliche Verträge“ bereits ausverhandelt. Beide Projekte werden von der Soravia Group verwirklicht.

Bei den „Danube Flats“ hat sich der Bauträger vertraglich verpflichtet, u.a. für die Neugestaltung des Vorplatzes der U1-Station "Donauinsel", Schall- und Windschutzeinrichtungen, die Verbesserung eines Ufer-Teilabschnitts der Neuen Donau und die Errichtung eines Kindergartens mit sieben Gruppen in der Sockelzone zu sorgen.

Außerdem überlassen die Projektverantwortlichen der Stadt knapp vier Millionen Euro, damit diese die Schule an der Schüttaustraße ausbauen und um vier Klassen erweitern kann. 40 der 520 Wohnungen müssen zudem zu Bedingungen des sozialen Wohnbaus vermietet werden.

Beim Projekt „Triiiple“ muss die Soravia Group den dortigen Abschnitt der A4 (Flughafenautobahn) überplatten und die Oberfläche zum Donaukanal anbinden. Hier wird es ebenfalls einen Kindergarten in der Erdgeschoßzone geben. Drei Millionen Euro fließen in die Schulerweiterung am Standort Dietrichgasse. Außerdem werden 30 Einheiten einer sozialen Hilfsorganisation zur Verfügung gestellt, die diese an bedürftige Personen weitervermieten kann.

Bricht der private Vertragspartner die Vereinbarung, ziehe das Konsequenzen nach sich, versicherte der grüne Wohnbausprecher Christoph Chorherr. So muss Soravia eine Art Kaution - in Form eines Garantiebriefs - jeweils in der Höhe von zehn Millionen Euro hinterlegen, die fällig werden, sollten Punkte nicht eingehalten werden. Der Grün-Politiker richtete Investoren heute aus, dass weitere städtebauliche Verträge abgeschlossen würden: "Wir wollen signalisieren, dass das die zukünftige Linie der Stadt ist." (APA)

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