Die große Diesellüge

Immer mehr Städte verbannen Dieselautos aus dem Zentrum, immer mehr Menschen wird das Umweltproblem bewusst. Nur in Österreich ist die Liebe ungebrochen. Warum das Ende des Diesels dennoch besiegelt ist.Norbert Rief, Timo Völker, Stefanie Kompatscher

Vor 125 Jahren wurde der Diesel erfunden – eine Revolution. Denn Diesel hat aufgrund der höheren Verdichtung einen besseren Wirkungsgrad als Benzinmotoren. Eine Folge: ein geringerer Verbrauch. Aber auch der Ausstoß von Kohlenwasserstoffen und von Kohlenmonoxid ist geringer, als bei Ottomotoren. Deshalb setzten viele Staaten auf Diesel, um so die gefährlichen Treibhausgase zu reduzieren.

Die steuerlichen Vorteile, die die Staaten aus verschiedenen Gründen (für das Transportwesen, für die Landwirtschaft) für Dieseltreibstoff gewährten, sorgten dafür, dass der Dieselmotor Auftrieb bekam. Die Autohersteller glichen wiederum mit raffinierten Innovationen (Direkteinspritzung) und besseren Motoren die Nachteile des Diesels  aus.

Auch die Abgase schien man mit Partikelfiltern im Griff zu haben. Dieselmotoren stoßen nämlich mehr Stickstoffdioxid aus und belasten die Luft durch Dieselruß.  Eine einzige große Erfolgsgeschichte? Mitnichten. Denn jetzt zeigt sich, dass viele Hersteller von Dieselautos tief in die Trickkiste greifen müssen, um mit den Motoren die Umweltstandards zu erfüllen. Und langsam wird den Menschen das Problem bewusst, der Diesel verliert an Marktanteilen. Nur nicht in Österreich.


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