Diabetes: Bestandteile des Knoblauchs senken Glukosewerte

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Die "Knolle der Hundertjährigen" wirkt durchblutungsfördernd, steigert die Konzentration und entgiftet den Körper.

Alliophile, also Knoblauchliebhaber, unter den Zuckerkranken und Personen mit erhöhtem Diabetesrisiko könnten eine gesunde Vorliebe haben: Laut einer neuen Studie an Mäusen lässt regelmäßiger Knoblauchverzehr die Glukosewerte bei Zuckerkranken sinken, schreibt die Ärzte-Woche. Die Bestandteile Vanadium und der schwefelfreie Inhaltsstoff Allixin sind für diese positive Knoblaucheigenschaft verantwortlich – sie gilt sowohl für Typ-1- als auch für Typ-2-Diabetiker.

Auch Nelken und Zimt helfen

Aber auch Nelken und Zimt helfen Diabetikern. Bei hohem Blutzuckerspiegel verbinden sich Zuckerketten und bestimmte Proteine zu sogenannten AGE-Verbindungen, die negativ für unsere Gesundheit sind: Sie führen zu Entzündungsreaktionen und begünstigen so die Entwicklung von Arteriosklerose. Phenole, wie sie in etlichen Nahrungsmitteln enthalten sind, können die Bildung dieser AGE-Verbindungen verhindern oder zumindest eindämmen, haben Laboruntersuchungen ergeben.

US-Wissenschaftler untersuchten 24gängige Würzmittel auf ihren Gehalt an antioxidativen Phenolen. Bei Nelken und Zimt lag der Phenolgehalt bei 30 und 18 Prozent in der Trockenmasse, Oregano und Salbei wiesen acht respektive sechs Prozent davon auf. Auch Majoran, Estragon, Rosmarin enthielten die Antioxidantien reichlich. Da verschiedene Phenole über unterschiedliche Mechanismen wirken, dürfte der Einsatz verschiedener Kräuter und Gewürze deren Nutzen steigern.

Zurück zum Knoblauch, ein gesunder Genuss freilich nicht nur für Diabetiker: „Sein schwefelhaltiger Inhaltsstoff Allicin wirkt durchblutungsfördernd und versorgt so die Zellen mit frischem Sauerstoff. Darüber hinaus weitet Allicin die Gefäße. So kann sich Cholesterin nicht ablagern, und die Blutgefäße bleiben elastisch; Knoblauch wurde vielfach bejubelt und gilt zurecht als die Knolle der Hundertjährigen. Er steigert die Konzentrationsleistung, entgiftet den Körper und senkt den Blutdruck“, schreibt die Ernährungswissenschaftlerin Dr. Claudia Nichterl in dem Buch „Koch dich jung! Jugend nach Rezept“ (Österreichischer Agrar-Verlag, 126 Seiten, 19,90 €).

Koch dich jung!

Knoblauch gehört danach zu den Powerstoffen aus der Natur, zu denen Nichterl unter anderem auch Äpfel, Getreide, Kürbis und Soja zählt. Wer diese und weitere gesunde Lebensmittel auf einen abwechslungsreichen Speiseplan bringen möchte, für den liefert das Buch nicht nur interessante Infos dazu, sondern auch jede Menge Rezepte. Wobei die Kochlust noch gesteigert werden könnte – durch spezielle Kapitel wie „Koch dich schlank!“, „Koch dich schön!“, „Koch dich geistig fit!“, „Koch dich stark!“ und „Koch dich sinnlich!“.

Letzteres lässt sich laut Nichterl unter anderem mit „Kürbis-Carpaccio“ (der enthaltene Zink ist am Aufbau von Sexualhormonen beteiligt) bewerkstelligen, der Schönheit sollen Sojagerichte dienen, da Phytoöstrogene die Haut straffer machen, Osteoporose-Patienten sollten kalziumreiche Ernährung besonders am Abend zu sich nehmen, da Kalzium nachts besser in die Knochen eingebaut wird als tagsüber. Zu den genießbaren Knochenstärkern gehören unter anderem grünes Gemüse, Hülsenfrüchte, Soja, Feigen und freilich Milch und ihre Produkte. cr

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.08.2009)

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