Künstliche Hornhaut stellt Sehvermögen wieder her

Megan Garvin, Paul Dougherty
Megan Garvin, Paul Dougherty(c) AP (Reed Saxon)
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Eine synthetische Cornea könnte Millionen Patienten die Sehkraft wieder zurückbringen, die auf ein Spenderorgan warten.

Eine künstlich hergestellte Augenhornhaut kann bei Menschen das Sehvermögen wieder herstellen. Damit wären Zehntausende Personen mit Erkrankungen der Cornea nicht mehr auf ein Spenderorgan angewiesen. In einer ersten Untersuchung an zehn Patienten nahm der Körper das künstliche Produkt ohne Probleme an. "Die Studie zeigt erstmals, dass eine künstlich hergestellte Hornhaut sich mit dem menschlichen Auge verbindet und die Regeneration stimuliert", sagt May Griffith von der Universität von Ottawa.

Die transparente Hornhaut ist die äußerste Schicht des Auges. Trübungen dieser Cornea sind eine der häufigsten Ursache für den Verlust der Sehkraft, zumal es weltweit an Spenderorganen fehlt. Diesen Mangel könnte die von Griffith entwickelte künstliche Hornhaut beheben.

Abstoßungsreaktion bleibt aus

Solche Prothesen wurden an der schwedischen Universität Linköping zehn Patienten eingesetzt, die an Hornhauterkrankungen litten. In den folgenden zwei Jahren erneuerten sich die Cornea-Zellen bei neun Teilnehmern. Bei sechs der zehn Patienten besserte sich das Sehvermögen. Zudem gab es im Gegensatz zur Transplantation einer menschlichen Hornhaut des Körpers keine Abstoßungsreaktionen. Daher mussten die Patienten Immunsuppressiva nicht länger einnehmen, wie die Forscher in der Zeitschrift "Science Translational Medicine" schreiben.

Selbst Tränenflüssigkeit konnte das Auge wieder produzieren. "Mit weiterer Forschung könnte dieser Ansatz das Sehvermögen bei Millionen Menschen wiederherstellen, die auf eine Spenderhornhaut warten", betont Griffith.

(APA/apn)

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