E-Medikation: Jetzt geht's los!

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Burggasser(c) REUTERS (Lisi Niesner)
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In drei Bundesländern beginnt die Generalprobe für die E-Medikation. Wechsel- und Nebenwirkungen sollen so besser kontrolliert werden. Die Daten werden nach sechs Monaten gelöscht.

Gesundheitsministerium, Sozialversicherung, Ländervertreter sowie Ärzte- und Apothekerkammer haben heute den offiziellen Startschuss für das Projekt E-Medikation gegeben. E-Medikation heißt: Vom Arzt verordnete oder vom Apotheker rezeptfrei erhältliche Medikamente werden elektronisch erfasst. Damit wird unser aller Leben zwar noch eine Spur durchsichtiger, Wechselwirkungen können umgekehrt auch leichter überprüft und bereits bei der Verordnung berücksichtigt werden. Zudem werden Mehrfachverordnungen vermieden, die in manchen Fällen eine gesundheitliche Gefahr für die Patienten darstellen können.

Ablauf des Probebetriebs

Am Probedurchlauf beteiligt sind Oberösterreich (Bezirke Wels, Wels-Land, Eferding und Grieskirchen), Wien (Donaustadt und Floridsdorf) und Tirol (Bezirke Reutte, Imst und Landeck). Dort nehmen insgesamt etwas mehr als hundert Ärzte, etwa 50 Apotheken und in jeder Region mindestens ein Krankenhaus (Wien: SMZ- Floridsdorf, SMZ-Ost; Oberösterreich: Klinikum Wels-Grieskirchen; Tirol: Bezirkskrankenhaus Reutte, Krankenhaus St. Vinzenz/Zams und Uniklinik Innsbruck) teil.

Wie funktioniert die E-Medikation?

Das System soll wie gesagt der Arzneimittelsicherheit dienen. Erprobt wird es über neun Monate hinweg. An Kosten sind rund 3,5 Millionen Euro bei einer Dreiteilung zwischen Bund, Bundesländern und Hauptverband der Sozialversicherungsträger vorgesehen. Für die Patienten - die Krankenversicherten - ist die Teilnahme in den jeweiligen Regionen kostenlos und freiwillig. Sie müssen zunächst einmal beim Arzt oder Apotheker schriftlich ihrer Beteiligung zustimmen sowie jeweils mündlich bei Benützung des Systems. Es funktioniert über die E-Card. Daten werden auf der E-Card keine gespeichert. Wird eine Medikation abgesetzt, werden auch die Informationen nach sechs Monaten gelöscht.

Wozu wird geprobt?

"Es stehen organisatorische, technische und finanzielle Bedingungen auf dem Prüfstand. Im Vordergrund der E-Medikation hat aber der Patientennutzen zu stehen. Deshalb erwarten wir uns eine detaillierte Auswertung des Pilotbetriebes in Beziehung auf Patienten- und Datensicherheit, Funktionalität und Bedienerfreundlichkeit sowie Kosten der Einführung und des laufenden Betriebes", erläutert der Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Walter Dorner. Nur nach Vorliegen positiver Ergebnisse sei die österreichweite Umsetzung aus Sicht der Ärzteschaft sinnvoll.

Wer schützt unsere Daten?

Das gesamte Projekt E-Medikation wurde von der Datenschutzkommission genehmigt. Alle Projektpartner (Bund, Länder, Sozialversicherung, Österreichische Ärztekammer und Österreichische Apothekerkammer) stehen für den absoluten Schutz und die ausschließlich gesetzeskonforme Verwendung aller Daten ein, heißt es in einer Aussendung des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger.

(Ag./Red.)

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