US-Studie: Medikament senkt Brustkrebsrisiko

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Ein neues Antihormon-Präparat soll das Brustkrebsrisiko bei gefährdeten Frauen um 65 Prozent senken.

Das die körpereigene Östrogenproduktion stark unterdrückende Medikament Exemestan - ein Aromatase-Hemmer - senkt bei Frauen mit moderat erhöhter Mammakarzinomgefährdung dieses Risiko um rund 65 Prozent. Das hat eine große Studie ergeben, die in den USA, Kanada und Frankreich durchgeführt wurde.

Die Wissenschaftler um Paul E. Goss (Massachusetts General Hospital Cancer Center/Boston) veröffentlichen die Ergebnisse in der neuesten Ausgabe des "New England Journal of Medicine". In die Untersuchung wurden 4560 Frauen im Durchschnittsalter von 62,5 Jahren aufgenommen. Sie hatten ein 2,3-prozentiges Risiko, innerhalb von fünf Jahren an einem invasiven Mammakarzinom zu erkranken.

Antihormon-Präparate als Schlüssel

Die Frauen erhielten entweder Exemestan oder ein Placebo. Derartige antihormonell wirkende Medikamente werden seit längerem in der Therapie von Brustkrebs eingesetzt, weil sogenannte hormonabhängige Karzinome auf den Wachstumsimpuls des Östrogens angewiesen sind. Bei Frauen mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko ohne bereits vorhandenem Karzinom wurden schon mehrere Studien mit Antihormon-Präparaten durchgeführt, die allerdings auch ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen zeigten.

Signifikante Reduktion der Fälle

In der neuen Untersuchung trat der Effekt einer "Primärprävention" von Brustkrebs (ohne vorherige derartige Erkrankung) schon innerhalb eines Zeitraums von 35 Monaten auf. In der Gruppe der Frauen, die wirklich prophylaktisch behandelt wurden, gab es elf solcher Erkrankungen. In der Placebo-Gruppe waren es hingegen 32. Das bedeutete eine Reduktion um 65 Prozent und war statistisch hoch signifikant. Potenzielle Nebenwirkungen gab es in beiden Gruppen - mit dem echten Medikament oder mit dem Scheinmedikament - zu einem faktisch gleich hohen Anteil (88 bzw. 85 Prozent). Die Wissenschaftler: "Exemestan reduzierte die Zahl von invasiven Mammakarzinomen bei Frauen nach der Menopause, die eine moderat erhöhte Gefährdung aufwiesen, signifikant."

(APA)

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