Brexit: Deutscher Immomarkt als Profiteur

Studie: Eine Mehrzahl der befragten deutschen Immobilienmarktteilnehmer rechnet durch das Votum der Briten mit einem Aufschwung auf dem deutschen Markt.

Die Immobilienbranche rechnet damit, dass der deutsche Immobilienmarkt zu den Hauptprofiteuren des Brexit-Votums gehören wird. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Online-Befragung von 555 deutschen Immobilienmarktakteuren. 57 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass im Zuge des EU-Austritts von Großbritannien sowohl Transaktionsvolumina als auch die Kauf- und Mietpreise steigen werden. Für den Finanzplatz Frankfurt sind sie besonders positiv gestimmt. 86 Prozent erwarten dort steigende Preise bei Wohnimmobilien, 79 Prozent eine ähnliche Entwicklung bei Büroimmobilien.

Keine negativen Effekte befürchtet

Negative Brexit-Effekte auf Mieten, Kaufpreise, Transaktionsvolumina und Finanzierungskosten in Deutschland erwarten im Durchschnitt aller Befragten nur 10 bis 15 Prozent. Auch die Finanzierungskonditionen in Deutschland bleiben nach Ansicht von etwa 70 Prozent der Befragten stabil. „Es deutet sich an, dass internationale Investoren, die vorerst nicht mehr in London investieren möchten, noch stärker auf den deutschen Immobilienmarkt drängen werden“, kommentiert Christian Schulz-Wulkow, Partner und Leiter des Immobiliensektors bei EY Real Estate in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die die Studie verantwortet.

Folgen noch weitgehend unklar

Die Folgen eines Brexits für das eigene Unternehmen sind für die Branche allerdings noch weitgehend unklar: Jeweils etwa ein Fünftel der Befragten sehen vor allem positive bzw. negative Auswirkungen, ein weiteres Fünftel sieht keine Relevanz für das eigene Geschäft. Immerhin 40 Prozent sehen sich hingegen derzeit außerstande, die Auswirkungen zu bewerten. Insbesondere die befragten Finanzierer (52 %) können die Folgen für ihr Unternehmen noch nicht einschätzen.

Neubewertungen in UK

Insgesamt wird aber das zukünftige Geschäft im Vereinigten Königreich (UK) – unabhängig vom Sitz des Unternehmens – derzeit neu bewertet. Nur rund ein Drittel der Unternehmen ohne Hauptsitz in UK plant eine Fortführung ihrer Aktivitäten in UK auf bisherigem Niveau. „Bei einem großen Teil der Befragten scheint die zukünftige Geschäftsausrichtung zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht absehbar zu sein“, sagt Schulz-Wulkow.

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