"Goldgräberstimmung am Wiener Wohnungsmarkt vorbei"

Remax: 2016 wurden billige Wohnungen erstmals wieder billiger.

Die "Goldgräberstimmung" am Wohnungsmarkt in Wien ist nach Ansicht des Maklerverbundes RE/MAX "wohl vorbei und die Preisrallye unterbrochen". Denn voriges Jahr wurden zwar teure Wohnungen teurer, billige aber erstmals wieder billiger.

Ein Viertel der Wiener Wohnungen kostete weniger als 120.000 Euro und damit um 1,2 Prozent weniger als 2015. Das halten die Experten deshalb für höchst bemerkenswert, weil gerade in diesem Preissegment seit 2008 die Preis- und Wertsteigerungen am höchsten waren. Immerhin hat der Maximalpreis für das billigste Viertel aller Wiener Eigentumswohnungen in den letzten fünf Jahren um 50 Prozent zugelegt, während der Minimalpreis für das obere Preisviertel um "nur" 35 Prozent angezogen hat. Am oberen Ende der Preisskala kostete ein Viertel der Wohnungen mindestens 284.000 Euro, also 2,8 Prozent mehr als 2015.

Wien im Schnitt billiger als Vorarlberg

Knapp ein Drittel des heimischen Wohnungsmarktes konzentriert sich auf Wien, hier legten die Quadratmeter-Preise im 5-Jahres-Abstand um 40,2 Prozent zu. 13.848 Eigentumswohnungen für 3,34 Mrd. Euro in Wien stellten voriges Jahr mengenmäßig 28,9 Prozent und wertmäßig 33,5 Prozent des Österreich-Gesamtmarktes dar, ergab die Analyse der Wohnungs-Verbücherungen bei Gericht. Die Preise für Eigentumswohnungen lagen 2016 in Wien typischerweise bei 207.998 Euro. Wie schon in den Jahren 2010 bis 2012 war eine Wohnung in Wien damit im Schnitt wieder billiger als in Vorarlberg.

In ganz Österreich gab es 2016 so viele Wohnungs-Transaktionen wie nie zuvor. Insgesamt wurden 47.846 Wohnungen neu verbüchert, um 9,4 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2015. Der Wert der gehandelten Wohnungen kletterte dabei noch stärker, nämlich um 13,6 Prozent auf 9,66 Mrd. Euro, teilte der Maklerverbund RE/MAX am Dienstag mit.

Im Österreich-Schnitt wurde ein Preisanstieg der Wohnungen von 4,4 Prozent festgestellt. Den stärksten Anstieg bei den Verkaufszahlen gab es in Niederösterreich mit plus 19,6 Prozent. Als die fünf teuersten Bezirke erwiesen sich Innere Stadt, Wieden und Döbling in Wien sowie Kitzbühel und Landeck in Tirol. Nach Bundesländern betrachtet gab es die höchsten Wohnungspreise in Vorarlberg - vor Tirol, Salzburg und Wien. Teuerste Landeshauptstadt war erstmals Bregenz - vor Innsbruck und Salzburg. (APA)

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