Unüblich große Torpedorohre

Technik. Einige der Startrohre sind so groß, dass Marschflugkörper hindurchpassen.

Wien/Wg. Die Boote der Dolphin-Klasse werden in der Howaldtswerke-Werft in Kiel gebaut und basieren auf dem älteren deutschen „Typ 209“, sie sind recht klein (Länge gut 60 Meter, Verdrängung ca. 1900 Tonnen, gut 40 Insassen) und haben zehn Torpedorohre. Ihr dieselelektrischer Motor ist extrem leise, also sind sie schwer zu orten.

Von 1998 bis 2000 erhielt Israel das Typschiff „Dolphin“ sowie „Leviathan“ und „Tekumah“. Seit 2006 wurden drei modernere „Super Dolphins“ bestellt; bisher wurde eines davon, die „Tannin“, im Mai ausgeliefert. Sie basieren auf dem „Typ 212“, sind noch leiser und haben zusätzlich einen Brennstoffzellenantrieb, der wie ein Atomantrieb keine Außenluft benötigt.

Nuklearer „Popeye“

Stutzig macht, dass vier der Torpedorohre nicht das Standardkaliber (533 Millimeter) haben, sondern ein 650er-Kaliber, das es sonst nur in russischen U-Booten gibt. Man glaubt, dass sie zum Start von „Popeye Turbo“-Marschflugkörpern dienen; die sind dicker als Torpedos und atomwaffenfähig, sie wurden gebaut, als die US-Regierung von Bill Clinton sich weigerte, Israel nukleartaugliche „Tomahawk“-Marschflugkörper zu liefern. Ein Popeye flog laut Bericht der US-Navy bei einem Test im Indischen Ozean rund 1500 Kilometer weit.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.06.2012)

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