Darabos: "Kein Rachfeldzug gegen Entacher"

Darabos bleibt Entachers Abschiedsfest fern
Darabos bleibt Entachers Abschiedsfest fern APA/HERBERT PFARRHOFER
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Nach der Aufregung um die angeblich "pompöse" Verabschiedung des Generalstabschefs werden jetzt nur Bodentruppen aufmarschieren. Minister Darabos kommt nicht zu der Feier.

Verteidigungsminister Norbert Darabos und Generalstabschef Edmund Entacher dürften sich wohl auch anlässlich der Pensionierung des Generals nicht mehr versöhnen: Wie am Dienstag bekannt wurde, wird der Minister den höchsten Offizier des Bundesheeres nicht persönlich verabschieden. Er bleibe dem für den 22. März in der Maria-Theresien-Kaserne in Wien geplanten Abschiedsfest fern, bestätigte ein Sprecher. Darabos werde sich an diesem Tag auf Auslandsreise in Slowenien befinden.

Zuvor hatte der Minister via "Kronen Zeitung" gegen den zu "pompösen" Festakt gewettert. Es wurde kolportiert, dass bei dem Festakt zwei Eurofighter, eine Hercules und Hubschrauber hätten fliegen sollen. Angeblich hätte das 110.000 Euro kosten sollen. Tatsächlich war ein Aufmarsch aller Waffengattungen (Defilierung) mit einem anschließenden Empfang mit "Löffelgericht" (Gulasch und Gemüseeintopf) vorgesehen. Konkrete Planungen mit einer Kostenaufstellung gab es aber noch nicht. Nach der Kritik werden jetzt nur Bodentruppen aufmarschieren.

Darabos: "Kein Rachefeldzug"

Darabos rechtfertigte sich am Dienstag in einem Brief an die Medien. Er bekräftigte, dass er die ursprünglich geplante Feier mit Überflügen von Eurofightern für übertrieben halte. Er sei außerdem - anders als von Entacher behauptet - nicht der Einlader zu dem Festakt.
Er werde den Generalstabschef im Rahmen der Pensionierungsfeier seines Ressorts im Heeresgeschichtlichen Museum verabschieden.

Der Minister verwies darauf, dass Entachers Vorgänger, Roland Ertl, gänzlich auf eine Pensionierungsfeier verzichtet und Österreich "gewiss wichtigere Herausforderungen zu bewältigen" habe als die Pensionsfeier eines hohen Beamten. Auch der Vorvorgänger von Entacher, Generaltruppeninspektor Horst Pleiner, "hatte im Rahmen einer Kommandoübergabe (also ein qualitativer Unterschied) eine würdige Abschiedsfeier im kleinen Rahmen im Heeresgeschichtlichen Museum. Es handelt sich also meinerseits keineswegs um einen Rachefeldzug sondern um eine realistische Lageeinschätzung."

"Es geht also nicht um das Verstecken des Österreichischen Bundesheeres vor der Öffentlichkeit - was absurd wäre angesichts der einzigartigen Heeresschau am Heldenplatz - , sondern um eine realistische und akzeptable Zugangsweise zu einer Pensionierungsfeier", erklärt der Minister.

(APA/Red.)

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