Ein 42-jähriger Freiheitlicher soll auf seinem Facebook-Profil Musikvideos der Neonazi-Band "Zillertaler Türkenjäger" beworben haben. FP-Stadtrat Wimmer bezeichnete die veröffentlichten Inhalte als "absolut indiskutabel".
Erneut macht ein oberösterreichischer FP-Funktionär mit fragwürdigen Postings auf dem sozialen Netzwerk Facebook Schlagzeilen. Wie der "Kurier" am Freitag berichtet, soll der 42-Jährige im Jahr 2011 Musikvideos der Neonazi-Band "Zillertaler Türkenjäger" beworben haben. In Deutschland sei die Verbreitung und Bewerbung von Tonträgern dieser Gruppe verboten, heißt es in dem Artikel. Demnach wurde deren CD "12 doitsche Stimmungshits" bundesweit wegen Volksverhetzung beschlagnahmt.
Weiters soll der freiheitliche Funktionär ein Video des Liedes "Arisches Kind" veröffentlicht haben. Dieses wurde von den "Zillertaler Türkenjägern" gemeinsam mit der - vom deutschen Bundesgerichtshof im Jahr 2005 als kriminelle Vereinigung rechtskräftig verurteilten - Band "Landser" eingespielt.Der Funktionär bewarb laut Zeitungsartikel auch eine Demonstration der rechtsextremen deutschen NPD.
Mittlerweile ist der Funktionär aus der Partei ausgeschieden.
Wimmer: "Absolut indiskutabel"
FP-Stadtrat Detlef Wimmer, der auch Parteiobmann der Ortsgruppe des Funktionärs ist, bezeichnete die veröffentlichten Inhalte am Freitag als "absolut indiskutabel". Der Mann habe sofort zugegeben, die fraglichen Einträge gepostet, aber später auch wieder gelöscht zu haben. Er spreche von einer großen Dummheit, die er jetzt bereue. In den vergangenen eineinhalb Jahren sei er nicht mehr aufgefallen, wird Wimmer zitiert. Über einen Parteiausschluss würden nun Gremien entscheiden.
Bei der Staatsanwaltschaft Linz sei derzeit offen, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werde, so Behördensprecher Philip Christl am Freitag. Es werde geprüft, ob ein hinreichender Anfangsverdacht für eine Straftat gegeben sei.
Erst in der Vorwoche hatte es ähnliche Schlagzeilen aus der oberösterreichischen FPÖ gegeben: Zwei Innviertler FPÖ-Mandatare legten wegen ähnlicher Belange bereits ihre Parteiämter zurück, gegen den dritten ermittelt der Verfassungsschutz.
(APA/Red.)