Experten: Pensionen müssen gekürzt werden

Experten: Pensionen müssen gekürzt werden
Experten: Pensionen müssen gekürzt werden(c) Presse (Fabry)
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Eine Anhebung des Antrittsalters werde nicht ausreichen, meinen das industrienahe Institut EcoAustria und Ex-Weltbank-Direktor Holzmann.

Die Pläne der Koalition, das Pensionsantrittsalter anzuheben, greifen nach der Meinung von Experten zu kurz. Ulrich Schuh vom industrienahen Institut EcoAustria und der frühere Weltbank-Direktor Robert Holzmann erklärten am Donnerstag, dass ein höheres Alter zwar wichtig sei, alleine aber bestenfalls kurzfristig Einsparungen bringe. Langfristig sei aber auch eine Eingrenzung der Pensionshöhe nötig.

Mit einem späteren Pensionsantritt würden auch automatisch die Pensionen ansteigen, betonte Holzmann. Durch die größere Zahl der Beitragsjahre und geringere Abschläge würde ein Plus bei den Ruhensbezügen entstehen, das den Einsparungseffekt durch den allenfalls kürzeren Pensionsbezug wieder zunichte mache.

Daher setzen Holzmann und Schuh auf eine komplette Systemumstellung hin zu einem Beitragskonto wie etwa in Schweden. Bei diesem würde nicht mehr wie derzeit gemäß den geleisteten Beiträgen ein gewisser Bezug (unabhängig von der Lebenserwartung) garantiert, sondern würden beim Pensionsantritt die Beiträge durch die gerade gültige durchschnittliche Restlebenserwartung dividiert.

Warnung vor "Projekt Sisyphos"

Damit könnte auf die jeweilige Lebenserwartung automatisch reagiert worden, ohne dass die Politik weiter alle zwei, drei Jahre mit allen damit verbundenen Schwierigkeiten neue Reformen angehen müsse, meinte Schuh. Wage man diese Systemumstellung nicht, werde das Thema Pensionen weiter ein "Projekt Sisyphos" sein.

Dass mit solch einem System Jahre mit schwachem oder gar keinem Einkommen bei der Pensionshöhe noch dramatischere Auswirkungen haben könnten, bestritt Holzmann nicht. Allerdings könne man da auch Parameter festlegen, mit denen schlechte Zeiten entsprechend aufgewertet werden.

(APA)

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