"Extreme und Radikale bereiten Probleme und lösen keine", kritisiert Landeshautmann Josef Pühringer anlässlich des Neujahrempfangs im Linzer Design Center.
Die Antwort auf die wohl meistgestellte Frage, wann Landeshautmann Josef Pühringer von der politischen Bühne abzutreten gedenkt, fehlt im Ausblick auf das politische Arbeitsjahr der ÖVP Oberösterreich. Im Zentrum des Neujahrempfangs im Linzer Design Center geht es vielmehr um die Anforderungen an eine moderne, bürgerlich-konservative Partei, hieß es in der Pressekonferenz vorweg am Montagnachmittag.
Hilfestellung auf der Suche nach der politischen Mitte soll der deutsche Journalist und Autor des Sachbuchs "Unter Linken - Von einem, der aus Versehen konservativ wurde", Jan Fleischhauer, geben. Für den Gast des Abends bestimme das "Prinzip der Mäßigung" die Mitte, eine "Tugend", die in die Politik zurückzukehren habe. "Extreme und Radikale bereiten Probleme und lösen keine", schloss sich dem Pühringer an. Die Volkspartei müsse wieder die Mitte als "Platz der Vernunft" sichtbar machen. Dafür stehe die ÖVP und die Wähler sollten dies wieder erkennen.
1.385 Anmeldungen - ein Rekord - hat es für den diesjährigen Event im Linzer Design Center gegeben. "Das ist mehr als ein kraftvoller Auftakt" , meinte Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer. Vielleicht erwarten sie sich aber auch, dass Pühringer bei dieser Großveranstaltung doch über seine Zukunftspläne spricht. "Wenn die Stunde schlägt, werden wir das professionell abwickeln", versprach der Landeshauptmann den Journalisten. Und daher ging es in der Pressekonferenz nicht um Personelles sondern um Strukturelles und Inhaltliches. So wird heuer der 2016 eingeläutete Prozess "Volkspartei. Vordenken" abgeschlossen werden. In einer politischen Landschaft der Extreme wolle die Volkspartei ihre Positionierung schärfen, kündigte auch der Landesgeschäftsführer an. Dazu gab und gibt es offene Diskussionen mit Mitgliedern und Funktionären über die Grundsätze der Partei.
(APA)