Griss-Wahlkampf kostete 1,1 Euro pro Stimme - Khols 9,3 Euro

AnhänIrmgard Griss (li), Anhänger von Andreas Khol (re)
AnhänIrmgard Griss (li), Anhänger von Andreas Khol (re)(c) APA/Reuters
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Die frühere Höchstrichterin setzte ihr Budget im Hofburg-Wahlkampf am effizientesten ein. Die ÖVP investierte in Andreas Khol 4,3 Millionen Euro. Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer legten ihr Budget noch nicht offen.

Der Bundespräsidentschaftswahlkampf war teuer für SPÖ und ÖVP, wie die bisher veröffentlichten Zahlen zeigen. Denen zufolge gab die Volkspartei für ihren Kandidaten Andreas Khol 4,3 Millionen Euro aus, die SPÖ ließ sich den Wahlkampf um das höchste Amt im Staat 3 Millionen Euro kosten. Die beiden Parteien liegen mit ihren Ausgaben damit mehr als deutlich über dem Budget der unabhängigen Kandidatin Irmgard Griss. Noch ausständig sind die Abrechnungen der beiden Stichwahl-Kandidaten Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer (FPÖ). Sie müssen ihre Einnahmen bis 4. März dem Rechnungshof vorlegen.

Wie aus den vom Rechnungshof veröffentlichten Einnahmenlisten  der Kandidaten hervorgeht, hatte ÖVP-Mann Andreas Khol im Wahlkampf 4,4 Millionen Euro zur Verfügung. Davon kamen 4,3 Millionen Euro von der Partei, der Rest von privaten Spendern - darunter die Innsbrucker Firma Alpine Walter (10.000) und der Wiener Rechtsanwalt Rudolf Gürtler (20.000 Euro). Auch das Budget vom SPÖ-Kandidaten Rudolf Hundstorfer in der Höhe von 3,4 Millionen Euro kam großteils von der Partei (3,0 Millionen Euro) und den sozialdemokratischen Gewerkschaftern (0,35 Millionen Euro). An Privatspenden hat der ehemalige Sozialminister nur knapp über 70.000 Euro in der Bilanz stehen - davon 45.400 Euro von Michael Havel, Chef der Laborgruppe Lifebrain, und 7300 Euro von der Bäckerei Mann.

Griss setzte Geld am effizientesten ein

Mit deutlich weniger Budget musste Irmgard Griss auskommen, die ohne Partei im Hintergrund antrat. Ihre Einnahmenbilanz wurde am Montag als letzte der drei Kandidaten veröffentlicht und summiert sich auf 931.447,86 Euro. Größte Spender waren die Grazer Anwältin Cattina Leitner (100.000 Euro) und der steirische Wurstfabrikant Ferdinand Sorger Senior (50.000 Euro).

Beim effizienten Mitteleinsatz hatte Griss allerdings die Nase vorne: Die frühere Höchstrichterin kam im ersten Wahlgang am 24. April auf 810.641 Stimmen - womit ihr Wahlkampf etwa 1,1 Euro pro Stimme kostete. Bei Hundstorfer (482.790 Stimmen) waren es 7,1 Euro, bei Khol (475.767 Stimmen) gar 9,3 Euro je Wählerstimme.

Keine Einnahmenbilanz abgegeben hat Richard Lugner, der von vornherein als chancenlos gegolten hatte und mit 96.783 Stimmen klar letzter wurde. Noch ausständig ist die Schlussbilanz der beiden Stichwahlkandidaten Van der Bellen und Hofer - sie haben noch bis 4. März Zeit, ihre Einnahmen dem Rechnungshof zu melden. Die Meldefrist beträgt drei Monate nach dem letzten Wahlgang im Dezember.

>>> Vom Rechnungshof veröffentlichten Einnahmenlisten der Kandidaten

(APA)

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