Christian Kern zwischen Zug und Charterflügen

Die Presse (Clemens Fabry)
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Bundeskanzler Kerns Inszenierung als braver Zugfahrer ärgert die ÖVP. Er habe mehr Charterflüge als Sobotka absolvierte - nämlich zehn von elf Flügen in einem halben Jahr.

Nun sorgen auch die Charterflüge von Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) für Verstimmung in der SPÖ-ÖVP-Regierung. In der ÖVP reagierte man am Donnerstag verschnupft auf einen Social-Media-Eintrag von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ). "Dienstreise der komfortablen Art im cityjet :-)", postete Kern Mittwochabend ein Foto von sich im Zug in Richtung Leibnitz - just zu einem Zeitpunkt, als sich Innenminister Sobotka für von ihm getätigte Charterflüge rechtfertigen musste.

"Mehr Charterflüge als Sobotka"

Ein ÖVP-Vertreter wies am Donnerstag darauf hin, dass solche Häme unangebracht sei, da Kern seit Dienstantritt im Vorjahr mehr Charterflüge im Privatflugzeug absolviert habe als Sobotka. Laut einer parlamentarischen Anfragebeantwortung des Bundeskanzleramt von Jänner absolvierte Kern zwischen Mitte Mai und November des Vorjahres zehn von elf Flügen als Charterflug.

Die Kosten für die Dienstreisen des Kanzlers inklusive Entourage beliefen sich demnach auf rund 183.000 Euro. "Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen", hieß es dazu aus der ÖVP. Kern solle "nicht so tun, als ob er alle Reisen brav mit dem Zug fährt". Im Bundeskanzleramt wollte man auf die Kritik am Donnerstag nicht reagieren.

(APA)

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