Mitterlehner: Heldenplatz "gehört zu Österreich"

(c) imago/SKATA (imago stock&people)
  • Drucken

ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner ist gegen den Vorschlag von Kulturminister Drozda, den Heldenplatz umzubenennen. Auch Kultursprecherin Maria Fekter spricht sich dagegen aus.

Der Vorschlag von Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ), den Wiener Heldenplatz - Ort der Rede Adolf Hitlers anlässlich des "Anschlusses" Österreichs an Nazi-Deutschland - umzubenennen, stößt auf Widerstand des Koalitionspartners. "Der #Heldenplatz gehört zu Österreich", ließ ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner am Sonntag via Kurznachrichtendienst Twitter wissen.

"Der #Heldenplatz hat gute und schlechte Zeiten erlebt, aber ist fixer Bestandteil der österreichischen Geschichte", meinte Mitterlehner. "Dabei soll es bleiben, ich sehe keinen Grund für eine Umbenennung." Drozda hatte "Platz der Republik" oder "Platz der Demokratie" vorgeschlagen.

Es sei "undenkbar", den Heldenplatz umzubenennen, wie SPÖ-Kulturminister Thomas Drozda dies angedacht habe, betont heute ÖVP-Kultursprecherin Dr. Maria Fekter. "Der Heldenplatz ist Teil unserer Geschichte. Und die Diskussion dazu kann nicht durch eine scheinheilige Umbenennungsdebatte geführt werden", so Fekter. Wie Drozda sicher wisse, sei der Name "Heldenplatz" bereits 1878 festgelegt worden und stamme von den beiden Reiterdenkmälern von Anton Dominik Fernkorn. "Dieser Platz spiegelt die Höhen und dunkelsten Tiefen unserer Geschichte wider. Wir dürfen unsere Geschichte nicht verleugnen. Daher gibt es keinen Grund für eine Umbenennung", so Fekter

Das Thema erregt die Social-Media-Gemüter. Innerhalb weniger Stunden avancierte der Hashtag #Heldenplatz zum Top-Trending-Thema Nummer Zwei auf Twitter. Nur der Hashtag #stufak (Sturm Graz gegen Austria Wien) ist noch beliebter.

(APA/AFP/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Historiker Oliver Rathkolb.
Zeitreise

Heldenplatz: Rathkolb über "autoritären Ton erschrocken"

Historiker Oliver Rathkolb ist eine der treibenden Kräfte hinter dem Plan einer Neugestaltung des Heldenplatzes inklusive Umbenennung.
Adolf Hitler spricht am 15. März 1938 am Wiener Heldenplatz
Zeitreise

Die bewegte Geschichte des Heldenplatzes

Vom Trauerkondukt Franz Josephs 1916 bis Adolf Hitlers Rede: Der Heldenplatz erzählt Geschichte wie sonst kein anderer Ort in Österreich.
Leitartikel

Der Name „Heldenplatz“ ist heute auch positiv aufgeladen

Der Versuch, Dämonen der Geschichte durch Umbenennungen von Orten zu bannen, ist stets heikel. Und manchmal ist es gar nicht mehr nötig.
Stadt Wien findet Vorschlag zur Heldenplatz-Umbenennung "interessant"
Wien

Stadt Wien findet Vorschlag zur Heldenplatz-Umbenennung "interessant"

Es würde Sinn machen, der Republik anlässlich des Jubiläums 2018 den Platz zu widmen, heißt es aus dem Büro von Kulturstadtrat Mailath-Pokorny.
Statue des Prinz Eugen am Heldenplatz
Kommentare

Dann eben Prinz-Eugen-Platz

Soll der Heldenplatz umbenannt werden? Nein. Es gibt eigentlich keinen zwingenden Grund dazu.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.