Umfangreiche Personalrochaden im Innenministerium

Konrad Kogler
Konrad KoglerDie Presse
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Nachdem die Fünf-Jahres-Verträge der 2012 neu installierten Landespolizeidirektoren auslaufen, könnte es zum Teil zu Neubestellungen der Positionen kommen.

Im Innenministerium dürfte es bald umfangreiche Personalrochaden geben. Nachdem die Fünf-Jahres-Verträge der 2012 neu installierten Landespolizeidirektoren auslaufen, könnte es zum Teil zu Neubestellungen der Positionen kommen. Brisantes Gerücht: Konrad Kogler, Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, soll den NÖ-Landespolizeidirektor Franz Prucher ablösen. Das Ressort dementiert.

Die meisten Verträge der Landespolizeidirektoren dürften verlängert werden, einer Wiederbestellung der meist jungen Führungskräfte sollte nichts im Wege stehen. Der steirische Landespolizeidirektor Josef Klamminger allerdings kündigte im "Ö1-Morgenjournal" bereits an, nach 17 Jahren an der Spitze mit 30. November in den Ruhestand gehen zu wollen. Somit steht auch die Neubesetzung der Position Pruchers im Raum, der mit 61 Jahren schon zu den älteren Landespolizeidirektoren zählt.

Die große Ausnahme ist das Burgenland, wo der 2012 bestellte Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil im Jänner 2016 zum Verteidigungsminister ernannt wurde. Ihm folgte Martin Huber nach. Sollte Prucher also in Pension gehen - einen Antrag hat er scheinbar noch nicht gestellt -, werden drei Kandidaten als Nachfolger gehandelt: sein Stellvertreter Franz Popp, Cobra-Chef Bernhard Treibenreif und Konrad Kogler, wobei letzterer dem Vernehmen nach als Favorit gilt.

Wenn Kogler nach Niederösterreich gehen sollte - auch sein Vertrag läuft bald aus, er übernahm das Amt des Generaldirektors für öffentliche Sicherheit am 1. Jänner 2013 -, ist die Position eines der höchsten Ämter im Polizeiapparat vakant. Die Frage seiner Nachfolge ist daher besonders brisant. Dabei fällt häufig der Name Helmut Tomac. Der Tiroler Landespolizeidirektor wird als ehrgeizig beschrieben und war Kabinettsmitarbeiter im Innenministerium in der Zeit des nunmehrigen Tiroler Landeshauptmanns Günther Platter (ÖVP).

Einizige Frau unter Landespolizeidirektoren mit Außenseiterchancen

Außenseiterchancen auf das Amt hat offenbar auch die amtierende Kärntner Polizeidirektorin Michaela Kohlweiß. Als einzige Frau in der Riege der Landespolizeidirektoren wird auch sie als Koglers Nachfolgerin gehandhabt. Als weiterer Kandidat wird der stellvertretende Direktor des Bundeskriminalamtes (BK), Michael Fischer, gehandelt. Ambitionen zeigte auch Fischers Kollege Gerhard Lang, Abteilungsleiter im Bundeskriminalamt. Lang ist öffentlich präsent, zeichnete er sich doch auch für das Projekt "Gemeinsam sicher" im Innenministerium verantwortlich.

Allerdings geriet Lang erst kürzlich in die Kritik, weil im Sicherheitsmagazin "Österreich sicher" ein Porträt Langs als "entgeltliche Einschaltung" gekennzeichnet war. Der Vorwurf wurde laut, dass der Artikel vom Innenministerium finanziert wurde. Das Innenministerium dementierte, die Kennzeichnung "entgeltliche Einschaltung" sei "irrtümlich" platziert gewesen, es habe sich um einen redaktionellen Bericht gehandelt.

Vonseiten des Innenministeriums wurden die kolportierten Personalrochaden dementiert. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) betonte im Ö1-Interview, dass diese Positionen noch nicht ausgeschrieben seien, daher gebe es von seiner Seite "keinen Kommentar". "Das ist alles nur einer Gerüchteküche zuzuschreiben", meinte auch Gewerkschaftsvorsitzender Hermann Greylinger (Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter, FSG) auf APA-Anfrage.

(APA)

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