Glawischnig: Für die Jungen Grünen "ist die Tür offen"

Grünen-Chefin Eva Glawischnig
Grünen-Chefin Eva Glawischnig(c) APA/Gert Eggenberger
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Die Grünen-Chefin schätzt eine kritische Parteijugend, wie sie sagt. Sollte diese bei der ÖH-Wahl mit einer eigenen Liste gegen die Gras antreten, sei man aber nicht mehr verbunden.

Die Jungen Grünen müssen bis Ende März von ihren Plänen Abstand nehmen, bei der ÖH-Wahl mit einer eigenen Liste gegen die Grüne Studentenorganisation Gras anzutreten. Ansonsten droht den Verantwortlichen der Rauswurf bei den Grünen. Das hat der Erweiterte Bundesvorstand der Grünen Österreichs beschlossen - und für (nicht nur grüne) Aufregung gesorgt. Am Dienstag zeigte sich Grünen-Chefin Eva Glawischnig nun betont freundlich gegenüber den "Jungen Grünen": "Die Tür ist offen", versicherte sie. Klare Bedingung bleibe aber der Verzicht auf die Gegenkandidatur, andernfalls "sind sie mit uns nicht mehr verbunden", ergänzte der grüne EU-Abgeordnete Michel Reimon.

Sie schätze die politische Arbeit der Aktivisten bei den Jungen Grünen, unterstrich Glawischnig. Es sei ihr "ein großes Anliegen, dass sie das weiter bei uns Grünen ausüben". Aber eine Gegenkandidatur gegen die Gras "kann es nicht geben, das würde keine Partei der Welt akzeptieren". Gerade jetzt, wo der freie Hochschulzugang in Gefahr sei - und es gelte, die linke Mehrheit zu verteidigen -, könnte man sich nicht zwei Studentenorganisationen im Konflikt miteinander leisten.

Vorwürfe "sehr schräg" und "schlicht falsch"

Auf Kritik der Jungen Grünen an ihrer Person (etwa sie verhindere die Öffnung und Demokratisierung der Partei etwa) reagierte Glawischnig gelassen: Sie schätze eine kritische Parteijugend und in diesem Fall versuche man halt, die Parteispitze hineinzuziehen, um den Konflikt mit der Gras zu eskalieren. In der Sache trat sie den Vorwürfen entgegen: "Sehr absurd" seien sie, seien die österreichischen Grünen doch die erfolgreichsten Europas, teils "sehr schräg" und "schlicht falsch", wenn z.B. behauptet werde, die Bundesgrünen würden Konten der Jungen sperren. Dies könnte die Bundespartei gar nicht.

Reimon erklärte, warum eine Entscheidung der Jungen Grünen - mit denen man monatelang verhandelt habe - bis 31. März verlangt wird: Am 1. April sei der Stichtag für den Antrag auf Jugendförderung. Verzichten die Jungen Grünen nicht auf die Gegenkandidatur zur GRAS, wird der Bundesverein mit 1. April nicht mehr mit den Bundes-Grünen verbunden sein. Auf Länderebene gebe es aber eine gute Zusammenarbeit, betonte auch Glawischnig.

(APA)

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