Ex-Polizeigeneral Schnabl soll SPÖ in NÖ-Wahl führen

Aus dem Archiv: Franz Schnabl und Michael Häupl am Landesparteitag der Wiener SPÖ 2007.
Aus dem Archiv: Franz Schnabl und Michael Häupl am Landesparteitag der Wiener SPÖ 2007.Die Presse
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Quereinsteiger könnte roter Spitzenkandidat werden und damit Herausforderer von ÖVP-Landeschefin Mikl-Leitner.

St. Pölten. In der niederösterreichischen SPÖ steht die Entscheidung über den Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im Frühjahr 2018 demnächst bevor. Nach Informationen der „Presse“ aus verlässlicher Quelle handelt es sich dabei um den ehemaligen Generaldirektor der Wiener Polizei, Franz Schnabl. Schon im März hat die „Presse“ berichtet, dass ein Quereinsteiger bei der SPÖ als Zugpferd im Gespräch ist. Der 58-jährige Schnabl ist seit Jahren Sicherheitschef von Magna International. Noch hat Schnabl aber für sich keine Entscheidung getroffen.

In der SPÖ Niederösterreich, die bei der Landtagswahl 2013 auf magere 21,6 Prozent geschrumpft ist, läuft die Suche nach dem Spitzenbewerber für die nächstjährige Landtagswahl schon länger, weil SPÖ-Landesparteichef Matthias Stadler nach seiner Bestätigung als Bürgermeister der Landeshauptstadt St. Pölten im Vorjahr mehrfach betont hat, dass er als Spitzenkandidat für die Landtagswahl nicht zur Verfügung stehe. Schnabl hätte, wie aus Kreisen der Landespartei am Ostersonntag zu erfahren war, auch die volle Unterstützung von Bundeskanzler SPÖ-Bundesparteichef Christian Kern. Im Wahlkampf würde Schnabl, falls er tatsächlich zusagt, als Kontrapunkt zur ehemaligen Innenministerin Mikl-Leitner vor allem auch beim Sicherheitsthema im Einsatz sein. Der Ex-Polizeigeneral musste in der schwarz-blauen Ära unter dem damaligen Innenminister Ernst Strasser, der Vorgänger Mikl-Leitners als Landesgeschäftsführer der ÖVP Niederösterreich war, gehen.

Noch in dieser Woche ist ein Treffen Schnabls mit Kern vorgesehen. SPÖ-Landeschef Stadler hat die Präsentation des roten Spitzenkandidaten spätestens für Mai angekündigt. Mikl-Leitner wiederum wird am Mittwoch dieser Woche im Landtag offiziell zur Nachfolgerin von Landeshauptmann Erwin Pröll gewählt, den sie bereits Ende März als ÖVP-Landeschef beerbt hat. Mikl-Leitner steht als ÖVP-Spitzenkandidatin ebenso fest wie der Nationalratsabgeordnete Walter Rosenkranz für die FPÖ und die langjährige Landtagsabgeordnete Helga Krismer für die Grünen. Die Ausgangsposition nach der Landtagswahl 2013: ÖVP (50,8 Prozent), SPÖ (21,6 Prozent), Team Stronach (9,8 Prozent), FPÖ (8,2 Prozent), Grüne (8,1 Prozent).

Als Alternative für den Fall einer Absage Schnabls ist Bildungsministerin Sonja Hammerschied als SPÖ-Zugpferd bei der Landtagswahl im Gespräch. Allerdings habe die Ministerin, wie zu hören ist, wenig Ambitionen, die Bundesregierung zu verlassen. Bis zu einer Entscheidung über eine vorgezogene Nationalratswahl heuer im Herbst wird Niederösterreichs SPÖ die Klärung der Spitzenkandidatur aber nicht aufschieben. (red.)

(Red.)

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