Seit der negativen Urabstimmung zum Heumarkt-Projekt hüllt sich die grüne Vizebürgermeisterin Vassilakou in Schweigen. Heute sind Gespräche bis in die Nacht geplant.
Am heutigen Montag tagen bei den Wiener Grünen immer Klub, Vorstand und die Landeskonferenz – die nun zu einer großen Sitzung verschmolzen werden sollen, um eine Lösung für die Causa Prima zu finden: Das „Nein“ zum Heumarktprojekt nach einer parteiinternen Urabstimmung unter 1400 Mitgliedern.
18 Stimmen waren schlussendlich entscheidend – das Ergebnis liegt seit Freitag vor. Seitdem hüllt sich die grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou in Schweigen. Sie hatte das Projekt die letzten Jahre befürwortet und vorangetrieben. Gegner des Projekts rund um Grün-Nationalratsabgeordneten Wolfgang Zinggl hatten dann eben jene Urabstimmung erzwungen. Die Unesco hatte einmal mehr angemerkt, dass sie ein derart hohes Gebäude nicht akzeptieren wolle und Wien den Welterbestatus verlieren würde. Die Flächenwidmung hätte vor dem Sommer beschlossen werden sollen.
Beschädigte Funktionäre
Wie es nun nach fünf Jahren Planung mit dem Hochhaus-Projekt weitergehen kann, muss ebenso diskutiert werden, wie es überhaupt zu diesem Ergebnis kommen konnte, das vor allem Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou schadet – aber auch dem Grünen Landessprecher Joachim Kovacs. Dieser hatte den Auftrag, die Situation unter Kontrolle zu bekommen und die Bezirke einzufangen, was nicht gelang.
Während Zinggl mit (teils falschen) Informationen massiv Stimmung gegen das Projekt machte, gelang es Kovacs nicht, zu verkaufen, wofür sich das einzige grüne Stadtratsressort stark gemacht hatte: Nämlich die Umsetzung des Projekts – im Gegenzug hätte Investor Michael Tojner 40 Millionen Euro in die Sanierung öffentlicher Flächen und des Eislaufvereins stecken müssen.
(ath)