Vizekanzler Reinhold Mitterlehner soll am Montag mit Konsequenzen gedroht haben. Von ständigen Provokationen in seinen eigenen Reihen soll er genug haben.
Reicht es ihm - oder reicht es ihm nicht? Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) soll am Montag mit Konsequenzen gedroht haben. Sollten die ständigen Querschüsse in seiner eigenen Partei nicht aufhören, würde er das Handtuch werfen. Auch das Gerücht, dass er bereits in den nächsten Tagen seinen Rücktritt verkünden könnte, ging am Abend um.
Anlass in diesem Fall waren die Äußerungen von Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP). Dieser hatte am Montag im "Kurier" Christian Kern "Versagen als Kanzler" vorgeworfen. Der Zug für den SPÖ-Chef sei abgefahren, meinte der Minister. Mit Sobotkas Parteichef, Mitterlehner, war das nicht abgesprochen. Eine weitere Provokation des Koalitionspartners also - aber auch des ÖVP-Obmanns. Parteiintern soll Mitterlehner nach dem Motto "Sobotka oder ich" zu verstehen gegeben haben, dass er bald genug hat.
Offiziell will man in der ÖVP von einem Rücktritt aber nichts wissen. Im Gegenteil, in Mitterlehners Büro dementiert man die Gerüchte. Man vermutet, dass die SPÖ Unruhe in der eigenen Partei stiften will, indem sie solche Gerüchte weiterverbreitet.
Allerdings wollten am Montag auch namhafte ÖVP-Politiker einen Rücktritt Mitterlehners nicht ausschließen. Es sei nicht das erste Mal, dass der ÖVP-Chef mit eben solchen Konsequenzen gedroht habe. Wie es weitergehen soll, darüber herrscht in der ÖVP ohnehin eine große Ungewissheit.
(oli/ib)