Die ÖVP-Gerüchte und ihr wahrer Kern

MINISTERRAT: MITTERLEHNER (OeVP)
MINISTERRAT: MITTERLEHNER (OeVP)APA/HERBERT PFARRHOFER
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Reinhold Mitterlehner bleibt bis auf Weiteres Parteichef, weil Sebastian Kurz die ÖVP „in diesem Zustand“ nicht übernehmen will. Beide glauben an eine SPÖ-Intrige.

Am späten Montagabend, als sich die Gerüchte über einen baldigen Rücktritt von Reinhold Mitterlehner verfestigt hatten, sah sich Sebastian Kurz zu einem internen Dementi gezwungen. In diesem Zustand werde er die Partei sicher nicht übernehmen, teilte der Außenminister den Anführern seiner Fangemeinde in einem eiligen Rundruf mit. Am nächsten Morgen ging Kurz dann via ORF-Radio an die Öffentlichkeit: Reinhold Mitterlehner habe als Parteiobmann seine volle Unterstützung. Außerdem sei der Job des ÖVP-Obmanns derzeit nicht sonderlich erstrebenswert.

Ruhe aber wollte auch danach nicht einkehren, weder in der Partei noch bei ihrem Chef. Nicht nur Reinhold Mitterlehner fragte sich, wer denn die Urheber des Gerüchts, er sei amtsmüde und würde demnächst hinschmeißen, seien. Zuerst hatte er Kurz und dessen Anhänger verdächtigt. Aber nach einigen klärenden Gesprächen kamen die ÖVP-Strategen zu einem anderen Schluss: Es handle sich um eine Intrige der SPÖ. Christian Kern habe sich für die Attacken von Innenminister Wolfgang Sobotka („Versagen des Kanzlers“) rächen und von der Führungskrise in der Wiener SPÖ ablenken wollen. Was die SPÖ natürlich bestreitet.

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