Kanzler-Sohn vergleicht Sebastian Kurz mit Diktator Idi Amin

Die Presse
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Nikolaus Kern, der auch in der Wiener SPÖ-Sektion ohne Namen als Funktionär aktiv ist, schrieb auf Twitter: "Grundlos Streit beginnen. Abgewatscht werden. Weinen gehen. Schnöll/Kurz erinnern stark an Idi Amin."

Der Schlagabtausch zwischen SPÖ und ÖVP geht weiter. Auch der Sohn von Bundeskanzler und SPÖ-Chef Christian Kern gerät nun zwischen die Fronten des Koalitionsstreits zwischen den Regierungsparteien: In der ÖVP herrschte am Mittwoch Ärger wegen eines Massenmördervergleichs durch Kanzler-Sohn Nikolaus Kern, der auch in der Wiener SPÖ-Sektion ohne Namen als Funktionär aktiv ist.

Kern junior hatte Außenminister und ÖVP-Hoffnung Sebastian Kurz auf Twitter mit dem ugandischen Diktator Idi Amin verglichen. "Grundlos Streit beginnen. Abgewatscht werden. Weinen gehen. Schnöll/Kurz erinnern stark an Idi Amin", twitterte Nikolaus Kern am Dienstag, nachdem sich Junge ÖVP-Generalsekretär Stefan Schnöll und auch Kurz selbst über die SPÖ-Attacken gegen Kurz beim Ministerrat beklagt hatten.

Unter der Gewaltherrschaft von Idi Amin starben in den 1970er-Jahren mehrere Huntertausend Menschen. Unter seinem Tweet platzierte Kern junior noch einen Wikipedia-Link (siehe unten) über den Uganda-Tansania-Krieg. Kurz später löschte er den Tweet und ersetzte ihn durch: "Taktik der ÖVP: 1) Krieg anfangen um abzulenken. 2) Massivst verlieren. 3) Zurücktreten. (coming soon)".

Ihm sei es beide Male nur um einen Vergleich der derzeitigen ÖVP-Taktik mit dem Uganda-Tansania-Krieg gegangen, erklärte Nikolaus Kern gegenüber der Austria Presseagentur am Mittwoch. "Verlieren und dann zu behaupten, man hätte alles nicht so gemeint." Dieser spezielle Krieg spiegle diese Taktik sehr gut wider, meinte Kern.

Die ÖVP verdächtigte den Sohn des Kanzlers schon als Urheber der Rücktrittsgerüchte über ihren Parteiobmann Reinhold Mitterlehner. Der für strategische Kommunikation der Sektion ohne Namen zuständige Kern dementierte dies inzwischen via Twitter sowie gegenüber "Heute" und "Kleine Zeitung". Er habe von den Gerüchten auf Facebook gelesen und dann lediglich bei Bekannten nachgefragt. Es sei "nicht einmal ansatzweise im entferntesten wahr", dass er etwas damit zu tun habe. Kern sprach von der bisher "tiefsten Aktion der ÖVP gegen mich".

(APA)

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