Neue rot-schwarze Einigkeit bei vier Vorhaben

Schieder und Lopatka
Schieder und Lopatka(c) APA/ROBERT JAEGER (ROBERT JAEGER)
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Nach der Scheidung der Regierung haben sich SPÖ und ÖVP bei vier Projekten nun doch wieder gefunden: höhere Studienförderung und Forschungsprämie, Aktion für Ältere und Maßnahmen für den Wirtschaftsstandort. Auch der Neuwahlantrag wurde fixiert.

Es geht doch noch etwas weiter: SPÖ und ÖVP haben sich am Mittwoch im Nationalrat trotz des bereits vereinbarten Endes der Koalition und vorgezogenen Neuwahlen am 15. Oktober in vier Sachbereichen auf Neuregelungen verständigt. Das betrifft die Anhebung der Forschungsprämie, die Erhöhung der Studienförderung, die Aktion für 20.000 ältere Langzeitarbeitslose sowie die Einführung einer Staats-Ziel-Bestimmung zur Steigerung der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Österreich.

Das Vier-Punkte-Paket wurde bis Mittwochmittag in Gesprächen unter der Regie der beiden Klubobleute Andreas Schieder (SPÖ) und Reinhold Lopatka (ÖVP) von den beiden Parteien im Parlament geschnürt. Die entsprechenden Initiativanträge, die im Grundsatz schon früher von Rot-Schwarz ausgehandelten Vorhaben entsprechen werden im Laufe der heutigen Nationalratssitzung eingebracht, um raschen einen Beschluss noch vor der Sommerpause im Hohen Haus zu ermöglichen. All das wurde der "Presse" auf Anfrage bestätigt.

Ein weiteres Maßnahmenpaket ist in Vorbereitung. Dabei geht es nach "Presse"-Informationen und die Verankerung einer Frauenquote in Aufsichtsräten von Unternehmen und um die Abgeltung der sogenannten Kalten Progression, weswegen Steuerzahler jährlich aufgrund der Inflation in höhere Steuerstufen rutschen und damit mehr an das Finanzamt abliefern müssen.

Die Reform der Gewerbeordnung war schon zuvor von der Tagesordnung des gestrigen Sitzungstages im Nationalrat genommen worden. Die Neuregelung wurde vorerst zurückgestellt. Nach bereits monatelangem Feilschen um Details innerhalb der Koalition und innerhalb der Sozialpartner, also der Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter, wird es noch weitere Beratungen geben.

Neuwahlantrag fixiert

Zugleich rücken die Neuwahlen wieder ein Stück näher: Alle sechs Fraktionen haben sich am Rande des heutigen Plenums auf einen Antrag verständigt, der das vorzeitige Ende der Gesetzgebungsperiode zum Inhalt hat. Dieser wird heute dem zuständigen Verfassungsausschuss zugewiesen. Den eigentlichen Wahltermin 15. Oktober legen dann Regierung und Hauptausschuss fest.

Der Antrag ist rein formalistisch verfasst. Eingebracht wird ein "Bundesgesetz, mit dem die XXV. Gesetzgebungsperiode des Nationalrates vorzeitig beendet wird". In der Begründung wird darauf verwiesen, dass es das Recht des Nationalrats sei, vor Ablauf der Periode mit einfachem Gesetz seine Auflösung zu beschließen: "Von dieser Möglichkeit soll nunmehr Gebrauch gemacht werden. Die vorgezogene Neuwahl soll am 15. Oktober 2017 stattfinden."

(ett)

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