Felipe und Kogler leiten Grüne interimistisch

Ingrid Felpie
Ingrid FelpieAPA/HELMUT FOHRINGER
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Die bisherigen Stellvertreter von Eva Glawischnig übernehmen nach deren Rückzug aus der Politik ihre Agenden. Wie es langfristig personell weitergeht, berät der Erweiterte Bundesvorstand am Freitag in Salzburg.

Nach dem Rückzug von Eva Glawischnig aus der Politik übernehmen ihre Stellvertreter Ingrid Felipe und Werner Kogler ab sofort interimistisch die Leitung der Grünen. Wie es langfristig personell weitergehen soll, berät morgen, Freitag, der Erweiterte Bundesvorstand in Salzburg. Ob es da schon eine Empfehlung für die Parteichef-Kür am Bundeskongress voraussichtlich im Juni gibt, war am Donnerstag noch offen. Diese hänge vom Verlauf der Diskussion ab, hieß es. Bindende Entscheidungen stünden keine an.

Werner Kogler
Werner KoglerAPA/HERBERT NEUBAUER

Als potenzielle neue Bundessprecherinnen gehandhabt werden neben der Tirolerin Felipe, EU-Mandatarin Ulrike Lunacek sowie die Salzburger Landessprecherin Astrid Rössler. Van der Bellens Wahlkampfleiter Lothar Lockl hat hingegen am Donnerstag bereits abgewunken.

Grüner Bundeskongress am 25. Juni?

Festlegen wird man beim Erweiterten Bundesvorstand jedenfalls den Termin für den Bundeskongress, der formell über die Funktion des Bundessprechers sowie über die Bundesliste für die Nationalratswahl und damit auch die Spitzenkandidatur entscheidet. Wäre die Neuwahl nicht auf 15. Oktober 2017 vorgezogen worden, hätte das höchste Gremium der Grünen erst im November getagt. Nun wird vorverlegt, im Gespräch ist der 25. Juni. Tagungsort ist voraussichtlich Linz.

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Ebenfalls noch offen ist, wer Klubchef wird - stellvertretende Klubchefs sind Gabi Moser und Albert Steinhauser - und wer für Glawischnig im Parlament nachrückt. Für Letzteres ist jedoch noch ein wenig Zeit: Ihr Nationalratsmandat legt die 48-Jährige nämlich erst mit der nächsten Plenarsitzung zurück, die am 7. Juni angesetzt ist.

Junge Grünen sehen Chance für Neuanfang

Die Jungen Grünen, die zuletzt eine heftige Auseinandersetzung mit der grünen Parteispitze ausgetragen haben, sehen in Glawischnigs Rücktritt eine Chance für den Neuanfang. Die Jugendorganisation sei "im Windschatten" von Glawischnig zur größten ehrenamtlichen Organisation der Grünen geworden. Auch habe sie der Partei "viele Erfolge beschert", sagte Flora Petrik, Bundessprecherin der Jungen Grünen, die Glawischnig trotz der Kontroversen für ihre Arbeit dankte.

Zum Zerwürfnis mit der Bundespartei war es gekommen, nachdem die Jungen Grünen auf die Unterstützung einer Konkurrenzliste zur Gras bei der ÖH-Wahl beharrt hatten. Die Bundespartei quittierte dies mit dem Rauswurf der Jugendorganisation und dem Entzug der Finanzierung. Der Bundesvorstand der Jungen Grünen hatte in weiterer Folge erklärt, auf eine Kandidatur beim kommenden Bundeskongress der Jungen Grünen zu verzichten. "Unsere Hände sind weiterhin ausgestreckt für eine Zusammenarbeit", betonte Petrik, die ein geordnete Übergabe anstrebt. Die Jungen Grünen seien in allen neun Bundesländern weiterhin die offizielle Jugendorganisation der Grünen.

>>> Eva Glawischnigs Abschiedsrede im Video

(APA/Red.)

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