Politiker und das liebe Vieh: Strache ist Giraffen-Pate
Der FPÖ-Chef und seine Frau übernehmen in Schönbrunn die Patenschaft für zwei Netzgiraffen und reihen sich in eine lange Liste politischer Paten ein.
27.06.2017 um 13:31
Neben Babys gehören Tiere zu den beliebtesten "Accessoires" von Politikern, sobald die Kameras laufen. Jüngstes Beispiel: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der gemeinsam mit Ehefrau Philippa die Patenschaft für zwei Netzgiraffen im Schönbrunner Zoo - Fleur und Sofie - übernommen hat.
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Strache erinnerte bei der Urkundenübernahme daran, dass die Eröffnung des neuen Giraffenhauses der letzte offizielle Termin von Ex-ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner war. Wenige Stunden danach gab er seinen Rücktritt bekannt. Strache assoziiert dennoch nur Gutes mit den Tieren: "Über den Dingen stehen", "hoch hinaus wollen", den Durchblick oder Weitblick haben, ist was ihm zu diesen Tieren einfällt.
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Tier-Patenschaften sind bei Politikern sehr beliebt. Der Schönbrunner Zoo bewirbt sie als "Möglichkeit, sich mit dem betreffenden Tier zu präsentieren und dadurch neben klassischer Produktwerbung die Sympathiewerte zu steigern". Der Wiener FPÖ-Vizebürgermeister Johann Gudenus versuchte dies mit einer Patenschaft für einen Eurasischen Luchs. Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) ist Pate einer Riesenschildkröte.
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Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) ist Pate eines Tux-Zillertaler Rindes, der ehemalige Parteichef Mitterlehner des Großen Pandas.
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Patenschaften bedeuten für die Zoos wichtige Spendeneinnahmen. Schönbrunn bietet zwei Formen, für Firmen und für Privatpersonen. Politiker nehmen meist die erstere Variante, bei der es auch eine Tafel mit Logo beim Gehege des Patentieres gibt. So beispielsweise der einstige Sozialminister Herbert Haupt: Er wurde 2003 Pate von Flusspferd Kimbuku, weil ihm dieses so ähnlich schaue, wie es hieß.
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Die Firmenpatenschaft ist deutlich teurer - und, wie die für Private auch - nach Betreuungsaufwand gestaffelt: Für Menschenaffen, Eisbären, Elefanten, Nashörner, Koalas, Pandas oder Giraffen müssen Firmen jährlich 10.000 Euro springen lassen, die teuerste Privatpatenschaft kostet 3360 Euro. Die günstigste Kategorie sind Fische und Amphibien um 2500 Euro für Firmen bzw. 480 Euro für Privatpersonen. (Am Bild: Der einstige Vizekanzler Wilhelm Molterer 2008 beim Füttern seines Patentier-Bisons)
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Viele Politiker-Patenschaften sind mittlerweile wieder ausgelaufen. Abgeschlossen werden sie nämlich immer nur für ein Jahr. Sein Leben lang Panda-Pate bleibt allerdings Ex-ÖVP-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel. Er ist nämlich Ehrenpate - wegen besonderer Verdienste um den Tiergarten, konkret seinen Beitrag dazu, dass China ein Panda-Pärchen zur Verfügung stellte. (Am Bild: Schüssel 2005 beim Füttern von Pinguinen in Schönbrunn)
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