Terror - ÖVP beruft Nationalen Sicherheitsrat ein

Zwei Minister wollen nicht tatenlos zusehen, wie der islamistische Terrorismus in Europa um sich greift
Zwei Minister wollen nicht tatenlos zusehen, wie der islamistische Terrorismus in Europa um sich greift APA/SARAH KVECH
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"Die Politik kann nicht tatenlos zusehen, wie der islamistische Terrorismus in Europa um sich greift", sagten Justizminister Wolfgang Brandstetter und Innenminister Wolfgang Sobotka.

Nach dem jüngsten Terror in Barcelona haben Vizekanzler Wolfgang Brandstetter und Innenminister Wolfgang Sobotka (beide ÖVP) am Dienstag die Einberufung des Nationalen Sicherheitsrates beantragt. Dabei wollen die schwarzen Minister auch einmal mehr für ihr Sicherheitspaket werben. Einen Zusammenhang mit dem Wahlkampf gebe es "auf keinen Fall", wurde auf APA-Nachfrage versichert.

Die Einberufung des Nationalen Sicherheitsrates sei notwendig, "um die allgemeine Sicherheitslage in Österreich angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen in Europa sowie entsprechende Maßnahmen zu thematisieren", hieß es. Konkrete Hinweise auf einen möglichen Anschlag in Österreich gebe es derzeit zwar nicht, man spreche aber europaweit von einer "erhöhten Gefährdungslage".

Der Nationale Sicherheitsrat ist ein vertrauliches Beratungsgremium der Regierung in Angelegenheiten der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Vertreten sind dort neben den zuständigen Regierungsmitgliedern auch Vertreter aller im Hauptausschuss des Nationalrats vertretenen Parteien.

"Politik kann nicht tatenlos zusehen"

Es gehe darum, bereits getroffene und künftige Maßnahmen zu erörtern, erklärten Brandstetter und Sobotka in einer schriftlichen Stellungnahme. "Die Politik kann nicht tatenlos zusehen, wie der islamistische Terrorismus in Europa um sich greift." Bei der Sicherheit dürfe man sich keine Versäumnisse leisten - "dabei darf es nicht um Parteipolitik gehen, sondern um gemeinsame staatspolitische Verantwortung", betonten die Minister.

Grundlage zur Bekämpfung des Terrorismus sei auch das Sicherheitspaket. Dessen Begutachtung endete am Montag, Datenschützer warnen vor einem weitreichenden Eingriff in die Grundrechte, massive Vorbehalte gibt es auch seitens der Internet-und Telekom-Betreiber. Man werde die eingegangenen Stellungnahmen nützen, um mögliche Verbesserungen aufzugreifen, allerdings sind "generelle Eckpfeiler zur Sicherstellung einer zeitgemäßen und modernen Polizeiarbeit" dabei aus Sicht der ÖVP-Minister "unverrückbar".

Justizminister Brandstetter meint, die Maßnahmen seien ausreichend diskutiert und "mangels ernst zu nehmender Alternativen reif für die Beschlussfassung". Sollte es von anderen Teilnehmern andere Vorschläge geben, werde man diese aber gerne aufgreifen und diskutieren. Auch Sobotka hofft auf überparteiliches Verständnis. "Auch wenn man einen Anschlag niemals ausschließen kann, so sollten wir doch alle an einem Strang ziehen, um unser Land bestmöglich vor drohenden Gefahren zu schützen." Man dürfe "nichts unversucht lassen", findet Sobotka.

Besprechen wollen die ÖVP-Minister im Sicherheitsrat auch das Thema illegale Migration. Seit letzter Woche gibt es ja Schwerpunktkontrollen im grenznahen Bereich, auch mit Soldaten des Bundesheers. Auf der Tagesordnung sehen die Minister auch den Umgang mit sogenannten Gefährdern.

(APA)

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