Analyse

Vorzugsstimmen: Warum es Frauen schwerer haben

(c) APA/ROLAND SCHLAGER
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Nach einem harten Vorzugsstimmenwahlkampf in der ÖVP kam es zu sieben Vorrückungen – fünf zugunsten von Männern. Forschungen zeigen, dass Vorzugsstimmenwahlkämpfe für Frauen härter sind.

Wien. Die Ellenbogen werden in der ÖVP wieder eingefahren. Im Wahlkampf kam es teilweise zu heftigen Konkurrenzkämpfen: Grund dafür war das von ÖVP-Chef Sebastian Kurz eingeführte Vorzugsstimmensystem. Parteiintern wurde die gesetzliche Hürde für eine Vorreihung auf allen Ebenen halbiert. Die einzelnen Kandidaten mussten also um Listenplätze kämpfen – nun kommt es zu sieben Verschiebungen: Fünf zugunsten von Männern, die Frauen überholten.

In Niederösterreich gab es drei Verschiebungen: Im Mostviertel überholte der Nationalratsabgeordnete Andreas Hanger die 21-jährige JVP-Bezirksobfrau Katrin Teufel. In Niederösterreich-Mitte überholte der Nationalratsabgeordnete Fritz Ofenauer die Listenzweite Barbara Weiß. Im Waldviertel schlug mit der Nationalratsabgeordneten Angela Fichtinger eine Frau einen Mann. Werner Groiß wird darum wohl nicht mehr im Nationalrat vertreten sein. Für Kärnten wird statt Angelika Kuss-Bergner nun doch Peter Weidinger einziehen. In Tirol überholte der JVP-Obmann Dominik Schrott die Nationalrätin Elisabeth Pfurtscheller. Und in der Oststeiermark hat es der Gleisdorfer Bürgermeister, Christoph Stark, geschafft, Agnes Totter zu überholen. Weil das Wahlergebnis der ÖVP in seinem Wahlkreis so gut war, gibt es zwei Mandate: Stark und der ehemalige ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka werden wohl beide in den Nationalrat einziehen.

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