Platter: "Bis Weihnachten soll Koalition stehen"

Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).
Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Der Tiroler Landeshauptmann will in Tirol ohne Türkis wahlkämpfen. Postenforderungen der FPÖ seien "unsympathisch". Eine Zusammenlegung von Innen- und Verteidigungsministerium sei nicht geplant, sagt Platter im Ö1-Mittagsjournal.

"Wir sind ein schwarzes Land" - Günther Platter sieht im Ö1-Mittagsjournal eine eigenständige Tiroler Volkspartei, auch was die Parteifarbe angeht. "Aber diese Türkisfarbe hat doch sehr viel gebracht", lobt der Tiroler Landeshauptmann seinen Parteichef Sebastian Kurz. Der Wahlkampf für die anstehende Landtagswahl in Tirol nächstes Jahr werde aber ein eigenständiger.

Was die Koalitionsverhandlungen in Wien betrifft, hält sich Platter stark zurück, er werde Kurz über die Medien nichts ausrichten, auch keine "roten Linien" formulieren oder Posten fordern. "Ich glaube, unsympathischer kann es ja nicht sein, dass schon Posten verteilt werden, das ist Politik uralt", stichelt er in Richtung FPÖ, die lautstark den Innenminister für sich reklamiert. Eine Zusammenlegung von Innen- und Verteidigungsministerium schließt Platter aus, das "steht nicht an". Die einzige ÖVP-Bedingung für eine Koalition sei ein klarer "pro-europäischer Kurs". Und dazu hätten sich alle Parteien, die ins Parlament gewählt worden sind, bekannt.

"Bis Weihnachten soll Koalition stehen"

Auch persönliche Koalitions-Präferenzen lässt der Landeshauptmann nicht durchblicken. Es habe jedenfalls einen "massiven Versuch" der SPÖ gegeben, mit der FPÖ eine Regierung zustande zu bringen, um Sebastian Kurz als Kanzler zu verhindern. "Aber das wird letztendlich nicht gelingen." Platter fordert harte Gespräche, die Koalitiono solle "bis Weihnachten stehen".

Mit Ausblick auf die Landtagswahlen im kommenden Februar stellte der Tiroler ÖVP-Chef klar, dass er sich sein Team dafür selbst zusammenstellen werde - ohne Einfluss des Parteichefs. "Das, was für Sebastian Kurz im Zusammenhang mit der Nationalratswahl gilt, gilt für mich in Tirol." Erneut gab es Lob für den grünen Koalitionspartner auf Landesebene. Dass Ingrid Felipe nicht mehr grüne Bundessprecherin sei, ermögliche es, im Endspurt der Legislaturperiode noch intensiv Themen abzuarbeiten. Ob er danach die Schwarz-grüne Koalition fortführen wolle, ließ Platter offen. Das das Wahlergebnis müsse abgewartet werden.

Wie stark sich ÖVP-Chef und wohl bald Bundeskanzler Sebastian Kurz im Wahlkampf in Tirol engagieren werde, fragte Ö1-Interviewer Edgar Weinzettl. "Es wird sich alles auf mich zuspitzen", so Platter, aber "Kurz ist herzlich willkommen".

(Red.)

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