Hans-Jörg Jenewein: Der „liberale“ schlagende Mandatar

Neo-Mandatar Hans-Jörg Jenewein wird für die FPÖ die Medienagenden bearbeiten. Er will den ORF umstrukturieren.
Neo-Mandatar Hans-Jörg Jenewein wird für die FPÖ die Medienagenden bearbeiten. Er will den ORF umstrukturieren.(c) Katharina Fröschl-Roßboth
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Hinter Dagmar Belakowitsch nimmt für die FPÖ im Nationalrat nun ihr Bruder Hans-Jörg Jenewein Platz. Er wollte für die US-Demokraten wahlkämpfen. Und er ist Burschenschafter.

Noch bevor Hans-Jörg Jenewein (43) heute, Donnerstag, als FPÖ-Nationalratsabgeordneter angelobt wird, sorgt er für Schlagzeilen während laufender Koalitionsverhandlungen. Gemeinsam mit dem Linzer FPÖ- Vizebürgermeister Detlef Wimmer besuchte er auf Einladung der russischen Botschaft in Wien die Krim.

Dass Jenewein in den Nationalrat einzieht, war nicht vorgesehen. FPÖ-Wissenschaftssprecher Andreas Karlsböck gab vor Kurzem bekannt, sein Mandat nicht annehmen zu wollen. Als offiziellen Grund gab er schwere Krankheit an. Zuletzt war Karlsböck aber wegen schwerer Anschuldigungen im Fokus der Öffentlichkeit gestanden. Er hatte diese stets bestritten.

Bernie Madoff und die FPÖ

Es ist nun das zweite Mal, dass Jenewein Karlsböck im Nationalrat nachrückt. Das erste Mal im Jahr 2013 kurz vor den Neuwahlen als Parteikollege Peter Fichtenbauer zum Volksanwalt ernannt wurde. Karlsböck rückte auf dessen Platz im Nationalrat nach – Jenewein bekam wiederum sein Mandat. Weiters war Jenewein bis 2015 Landesparteisekretär der FPÖ Wien und Leiter von deren Pressestelle. Bis er beschloss, sich für die US-Demokraten im Präsidentschaftswahlkampf zu engagieren. Genauer gesagt hätte er für Andrew Coumo – Gouverneur von New York und ehemaliger US-Bautenminister unter Bill Clinton – Stimmung machen sollen.

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