SPÖ: Wenn Rot Blau imitiert

Max Lercher ist erst seit Ende des Vorjahres neuer Bundesgeschäftsführer der SPÖ – und stieg schon in sein erstes Fettnäpfchen.
Max Lercher ist erst seit Ende des Vorjahres neuer Bundesgeschäftsführer der SPÖ – und stieg schon in sein erstes Fettnäpfchen.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der neue Bundesgeschäftsführer Max Lercher wirft der FPÖ vor, zu viele Ausländer ins Land zu lassen – und strapaziert damit den brüchigen Frieden im Flügelkampf der Partei.

Wien. „Rechte Politik muss SPÖ-Domäne bleiben“, brüllte ein Mann einem anderen mit SPÖ-Fahne am Samstag bei der Demonstration gegen Türkis-Blau ins Ohr – und klopfte ihm auf die Schulter. Die SPÖ scheint den gut gemeinten Rat zu berücksichtigen – denn schon am nächsten Tag folgten Taten.

Und zwar in Form einer Aussendung des frischgebackenen SPÖ-Bundesgeschäftsführer Max Lercher. Titel: „Die FPÖ holt 150.000 Zuwanderer ins Land.“ Untertitel: „Die FPÖ setzt Arbeiterverrat fort.“ Im Text spricht er von Chuzpe, dass nun ausgerechnet die FPÖ den Zuzug aus Nicht-EU-Ländern wie der Türkei, der Ukraine oder Russland durch die Ausweitung der Mangelberufsliste fördere. Berufe wie Maurer, Einzelhandel, Kfz-Mechaniker oder Frisöre müssten darum nun Lohndruck und einen Verdrängungswettbewerb fürchten, so Lercher. Die Reaktionen darauf waren verstört bis empört. Vor allem unter Lerchers Genossen löste die Aussendung heftige Emotionen aus, die via Socialmedia auch gleich ventiliert wurden – was einmal mehr zeigte, wie brüchig der Frieden zwischen den beiden Parteiflügeln ist.

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