Kärntner Grüne sollen 500.000 Euro Förderung zurückzahlen

Rolf Holub im Wahlkampf
Rolf Holub im WahlkampfAPA/GERT EGGENBERGER
  • Drucken

Das Land fordert von der Partei, die am 4. März aus dem Landtag geflogen ist, Klubförderung zurück. Angeblich wollen die Grünen das Geld aber nicht hergeben.

Die Kärntner Grünen, die bei der Wahl am 4. März aus dem Landtag geflogen sind, haben ein Finanzproblem der besonderen Art. Ihnen bleibt von der Klubförderung viel Geld übrig, wie die "Kleine Zeitung" in ihrer Freitag-Ausgabe berichtet. Nach der Endabrechnung soll der Überschuss rund 500.000 Euro betragen. Dieses Geld fordert das Land nun zurück, die Grünen wollen es aber nicht hergeben.

>>> Wie es zum grünen Debakel in Kärnten kam [premium]

Die Klubförderung wird jährlich ausgezahlt, eine Übertragung nicht verbrauchter Gelder ist möglich, aber nur, solange eine Partei im Landtag vertreten ist. Der grüne Klub sei sparsam gewesen, so Noch-Landessprecher Rolf Holub. Er ist der Ansicht, dass es rechtlich nicht vorgesehen sei, Geld zurückzuzahlen.

Warnung vor missbräuchlicher Verwendung

Das Land sieht das anders, vor zwei Wochen flatterte den Grünen eine Mitteilung der Finanzabteilung des Landes ins Haus, in der es heißt, sollten noch Mittel aus der Klubfinanzierung vorhanden sein, komme dafür "nur eine Rückführung an das Land in Betracht". Eine Verwendung zu anderen Zwecken würde missbräuchlich sein, möglicherweise eine Erfüllung des Straftatbestandes darstellen. Das sieht auch die Verfassungsabteilung des Landes so.

Die ehemalige Klubchefin der Grünen, Barbara Lesjak, inzwischen aus der Partei ausgetreten, will dem Folge leisten, ebenso der bisherige Klubdirektor Christoph Zettinig. Lesjaks Nachfolger Michael Johann, der den Klub auflösen muss, will hingegen externe Gutachter beauftragen, die klären sollen, ob man das Geld zurückgeben muss. Zu klären ist, ob das Geld auf einem Bankkonto, in der politischen Akademie oder in einer Stiftung "geparkt" werden kann, bis Grüne wieder im Landtag sind. Oder ob es zur Aufarbeitung der Aktivitäten der Grünen im Landtag samt Publikation verwendet werden kann.

>>> Bericht der "Kleinen Zeitung"

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

KAeRNTEN-LANDTAGSWAHL: GRUeNEN-ZENTRALE / HOLUB
Kärnten

VfGH wies Kärntner Klage gegen Grüne zurück

Die Landesregierung verlangte die Rückzahlung von einer halben Million Euro an nicht verbrauchter Klubförderung. Das Höchstgericht sieht sich nicht zuständig.
PK NACH SONDERSITZUNG DER KAeRNTNER LANDESREGIERUNG ZU ANNAHME ODER ABLEHNUNG DES HETA-ANGEBOTS: BENGER / KAISER / HOLUB
Innenpolitik

Land Kärnten will halbe Million Euro Klubförderung von Grünen zurück

Die Grünen hatten noch Klubförderung in der Höhe von 500.000 Euro übrig, als sie aus dem Landtag ausschieden. Landeshauptmann Kaiser fordert das Geld nach wie vor zurück - und stützt sich dabei auf ein neues Gutachten.
Spitzenkandidat Rolf Holub überlegt eine „ehrenamtliche“ grüne Zukunft.
Kärnten-Wahl

Rolf Holub – von der grauen Eminenz zum grünen Opfer

Lange waren sie im Abseits, erst vor 14 Jahren gelang der Sprung in Kärntens Landtag. Nun müssen die Grünen ausziehen, 18 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Die Gründe des Debakels? Machtspiele, fehlende Krisenkommunikation – und ein beharrlich schweigender Spitzenkandidat.
Rolf Holub
Kärnten-Wahl

Grüne in Kärnten: Lange im Abseits, nun im Ungewissen

Heute werden die 22.000 Briefwahlstimmen ausgezählt - am grünen Debakel ändern sie nichts mehr: Spitzenkandidat Rolf Holub lässt seine politische Zukunft offen. Fest steht aber: die Partei hat eine weitere Bewährungsprobe nicht bestanden.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.