SP-Kärnten: Manzenreiter zieht Kandidatur für Parteivorsitz zurück

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Der Villacher Bürgermeister Helmut Manzenreiter galt als Favorit für den Vorsitz der Kärntner SPÖ. Er nennt für den Rückzug gesundheitliche Gründe. Am SP-Parteitag wird es dennoch eine Kampfabstimmung geben.

Die Kärntner SPÖ hat seit Donnerstag die Wahl zwischen drei Anwärtern für das Amt des Parteivorsitzenden, nachdem der Villacher Bürgermeister Helmut Manzenreiter aus gesundheitlichen Gründen seine Kandidatur zurückgezogen hat. Sowohl Klubobmann Herwig Seiser als auch Wirtschaftskammer-Vizepräsident Leopold Sever haben ihr Antreten angekündigt, Landesrat Peter Kaiser steht bereits länger als Kandidat fest.

Manzenreiter hatte nach dem Rückzug von Reinhart Rohr als Favorit für den Posten gegolten. Nach einem komplizierten Schulterbruch, den er sich Mitte Februar auf der Skipiste zuzog, zog er seine Kandidatur am Donnerstag zurück. "Es tut mir sehr leid, ich hätte es gerne gemacht", meinte Manzenreiter. In der derzeitigen Situation - es könne bis zu einem Jahr dauern, bis er wieder ganz gesund werde - könne er die Funktion des Parteichefs nicht übernehmen.

Seiser will scharfen Oppositionskurs

Klubchef Seiser, er ist Bezirksobmann in Feldkirchen, kündigte unmittelbar nach Bekanntwerden des Manzenreiter-Rückzuges sein Antreten an. Er will einen konsequenten Oppositionskurs umsetzen und formulierte drei Ziele: Erstens müsse in Kärnten die Proporzregierung abgeschafft werden. Zweitens das Finden eines Spitzenkandidaten für die Landtagswahl bis 2013 und drittens die Rücknahme der Erhöhung der Parteienförderung.

Leopold Sever, Präsident des sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes (SWV) und Vizepräsident der Wirtschaftskammer Kärnten, erklärte am Donnerstag, er werde sich ebenfalls für den Posten des Parteichefs bewerben.  "Der SWV hat mich nominiert, und ich glaube, dass ich der beste Kandidat bin", sagte er. Er sei überzeugt davon, dass er wieder Ruhe und eine gewisse Gesprächskultur in die Kärntner SPÖ bringen könne, meinte Sever. Das sei genau das, was den Sozialdemokraten in den vergangenen Jahren gefehlt habe.

Kaiser zu Manzenreiter-Rückzug: "Bedauerlich"

Gesundheitslandesrat Peter Kaiser, der auch Parteichef werden will, erklärte, es sei bedauerlich, dass die Verletzung von Manzenreiter sich als so schwer herausgestellt habe, dass er auf sein Antreten verzichten müsse. Dass Seiser nun als neuer Konkurrent um den Chefsessel in den Ring steigt, ändere für ihn nichts. Kaiser: "Ich trete ja nicht gegen jemanden an, egal ob es Manzenreiter oder Seiser ist, sondern für etwas, nämlich für die Kärntner SPÖ."

Bis Samstag können sich noch weitere Anwärter auf den Parteichefsessel melden, dann läuft die Anmeldefrist ab. Theoretisch könnte aber auch am Parteitag selbst noch jemand in den Ring steigen. Dies müsste allerdings von zwei Drittel der Delegierten gutgeheißen werden. Dafür gibt es einen Präzendenzfall. Bei einem Sonderparteitag im Februar 2000 war Peter Ambrozy erst am Parteitag selbst nominiert worden. Er schaffte die nötige Mehrheit und gewann die Wahl gegen gegen Melitta Trunk mit 55 zu 45 Prozent.

(APA)

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